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Wirtschaft: Lieber Führer

Die Welt weiß immer noch nicht, warum der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il plötzlich in einigen Medien nicht mehr der „liebe Führer“ ist. Oder warum sein Porträt offenbar systematisch aus Klassenzimmern, Fabriken und Wohnhäusern entfernt wird.

Die Welt weiß immer noch nicht, warum der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il plötzlich in einigen Medien nicht mehr der „liebe Führer“ ist. Oder warum sein Porträt offenbar systematisch aus Klassenzimmern, Fabriken und Wohnhäusern entfernt wird. Wenn Nordkorea der Welt so wenig traut, warum sollte dann die Welt Nordkorea trauen? Das gilt gerade jetzt, da sich die Anzeichen eines Umsturzes verdichten. Gleichzeitig werden jedoch Stimmen laut, die die Regierung Bush auffordern, einen Vertrag mit Pjöngjang zu schließen, um das nukleare Rüstungsprogramm Nordkoreas zu stoppen.

Dabei deutet vieles darauf hin, dass ein Umbruch oder eine Palastrevolution bevorstehen könnte. So soll Nordkorea Truppen an der Grenze zu China postiert haben, um Flüchtlinge zurückzuhalten. Außerdem soll Kim Jong Il, als Yassir Arafat starb, das Kondolenzschreiben an das palästinensische Volk nicht unterschrieben haben.

Ist es für den Westen also die Zeit, Kim Jong Il eine Brücke zu bauen? Nein. Den 22 Millionen Menschen in Nordkorea würde dies nur ein weiteres Jahrzehnt der Unterdrückung bescheren. Das Regime zu isolieren, bis es abrüstet oder zusammenbricht, ist der einzig richtige Weg.

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