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Wirtschaft: Linde gibt Gas

Konzern ist nach Rekordjahr zuversichtlich für 2012 / Aktie auf Allzeithoch.

München - Mit einem Rekordgewinn 2011 und ehrgeizigen Wachstumszielen hat der Linde-Konzern die Börse begeistert und die im Dax notierte Aktie auf den höchsten Wert aller Zeiten getrieben. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr dank der starken Nachfrage nach Industriegasen um 7,1 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. „Wie bereits im Jahr 2010 gingen die stärksten Impulse von den aufstrebenden Staaten Asiens aus“, sagte Linde-Chef Wolfgang Reitzle am Freitag in München. Der Gewinn legte auch wegen des Sparkurses um knapp 17 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro zu.

Der Aktienkurs stieg nach der Veröffentlichung der Zahlen am Freitag um fast sechs Prozent auf mehr als 133 Euro. Die Aktionäre können sich auf eine höhere Gewinnbeteiligung freuen: Der Vorstand will die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr um 30 Cent auf 2,50 Euro je Aktie anheben.

Reitzle selbst erhielt für 2011 mit 6,8 Millionen Euro Gesamtvergütung weniger als im Vorjahr, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Gemerkt habe er das bislang aber nicht. „Ich habe heute zum ersten Mal auf diese Seite geschaut und festgestellt, dass ich anscheinend 100 000 Euro weniger verdient habe.“

Auch 2012 will Linde trotz konjunktureller Risiken seinen Wachstumskurs fortsetzen. „Wir sind für ein anspruchsvolles Umfeld gewappnet und erwarten, im Geschäftsjahr 2012 den Konzernumsatz weiter zu erhöhen und das operative Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr abermals zu verbessern“, sagte Reitzle. Dazu soll ein Sparprogramm beitragen, das Linde bereits vor Jahren eingeleitet hat. In dem Vierjahreszeitraum von 2009 bis 2012 will Linde seine Kosten um insgesamt 650 bis 800 Millionen Euro verringern. Ende 2011 betrugen die Einsparungen bereits 620 Millionen Euro. „Auch 2013 wird es ein Sparprogramm geben“, sagte Reitzle, ohne konkret zu werden. Kürzungen bei den Beschäftigtenzahlen sind aber derzeit nicht geplant. Besonders in China will Linde neue Mitarbeiter einstellen. 2011 stieg die Zahl der Beschäftigten um gut zwei Prozent auf mehr als 50 000. Wachstumschancen sieht Reitzle besonders in den Bereichen Energie und Umwelt. Auch das Medizintechnik-Geschäft baut Linde weiter aus. dpa

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