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Wirtschaft: Linde rechnet mit Wachstum und will Anlagenbau nicht auslagern

Der Wiesbadener Mischkonzern Linde lehnt eine Zusammenführung seines Anlagenbaugeschäfts mit dem anderer großer deutscher Unternehmen ab. "Einige Kranke mit wenigen Gesunden zu verbinden, verspricht keinen Erfolg", sagte Vorstandschef Gerhard Full bei der Hauptversammlung der Linde AG in München.

Der Wiesbadener Mischkonzern Linde lehnt eine Zusammenführung seines Anlagenbaugeschäfts mit dem anderer großer deutscher Unternehmen ab. "Einige Kranke mit wenigen Gesunden zu verbinden, verspricht keinen Erfolg", sagte Vorstandschef Gerhard Full bei der Hauptversammlung der Linde AG in München. Er trat damit Spekulationen entgegen, Linde könnte Teile der Münchner MAN, der Frankfurter mg Technologies und der Düsseldorfer ThyssenKrupp AG aufnehmen. Full dementierte Presseberichte über eine geplante "Deutsche Anlagenbau AG". "Unser Ingenieurbereich ist fest in den Gasbereich eingegliedert und soll nicht ausgegliedert werden." Er stehe solchen Überlegungen ablehnend gegenüber. Größe führe in der Branche nicht automatisch zum Erfolg.

Der für Anfang kommenden Jahres geplante Wechsel von Wolfgang Reitzle an die Unternehmensspitze wurde von den Linde-Aktionären positiv aufgenommen. "Wir glauben, dass der Stabwechsel positive Auswirkungen haben wird", sagte ein Anleger. Reitzle sei als Ingenieur ein kompetenter Nachfolger für Full, der Ende 2002 in Ruhestand geht. Automanager Reitzle war in der vergangenen Woche als ordentliches Vorstandsmitglied des auf Industriegase und Anlagenbau, Fördertechnik und Gabelstapler sowie Kühlaggregate für den Handel spezialisierten Unternehmens gestartet. Nach Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Meinhardt soll er sich bis Ende des Jahres einarbeiten und sich dann um die strategische Unternehmensentwicklung und die Bereiche Informationstechnologie und Technik kümmern.

Im laufenden Jahr rechnet Linde trotz der weiterhin schwachen Konjunktur mit Wachstum. "Die bessere Geschäftsentwicklung im April bestätigt unsere Zuversicht, dass wir auch 2002 wieder Umsatz und Ertrag erhöhen", sagte Full. In den ersten drei Monaten hatte Linde den Umsatz um 2,1 Prozent auf zwei Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen sank um knapp fünf Prozent auf 118 Millionen Euro.

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