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Lobby: Institut stellt sich hinter Agenda 2010

Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 haben nicht dazu geführt, dass reguläre Vollzeitarbeitsplätze in befristete, Teilzeit- und Minijobs aufgesplittet worden sind. Die Ansicht vertritt das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft.

Berlin - „Der Anteil der unbefristet Vollzeitbeschäftigten ist auf lange Sicht allenfalls geringfügig gesunken“, sagte der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Michael Hüther am Montag in Berlin. Die Zunahme der Beschäftigung in den vergangenen Jahren habe weitgehend in flexiblen Arbeitsverhältnissen stattgefunden. Diese seien ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt und in unbefristete Vollzeitbeschäftigung. Hüther: „Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten und der Minijobber hat zugenommen – allerdings nicht auf Kosten der Vollzeitjobs, sondern durch den Abbau der Arbeitslosigkeit.“

Damit stellt sich das IW gegen Reformkritiker vor allem aus dem Gewerkschaftslager. Sie lehnen die Reformen der Schröder-Regierung ab, weil sie zu mehr schlecht bezahlter, unsicherer Arbeit geführt habe und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurückdränge – das zeige die Statistik. Die IW-Forscher kontern in einer Studie mit einer anderen Betrachtungsweise: Sie stellen nicht auf die Erwerbstätigen ab, sondern auf alle Erwerbsfähigen. Zudem legen sie den Fokus auf die Jahre 2003 bis 2008 – in die Zeit fiel der Aufschwung mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 1,4 Millionen.

In dieser Phase sind laut IW 1,8 Millionen Menschen aus einem flexiblen Job in eine unbefristete, abhängige Arbeit gewechselt. Den umgekehrten Weg hätten nur 1,65 Millionen Erwerbstätige beschritten. Zudem seien die atypischen Jobs für Arbeitslose ein Weg zurück in den Beruf: 1,1 Millionen Menschen, die 2003 keinen Job hatten, hatten 2008 eine Stelle in diesem Bereich gefunden. Umgekehrt seien nur 600 000 Erwerbstätige aus den flexiblen Stellen arbeitslos geworden. brö

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