zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Lösungsversuche im Banken-TarifstreitVerdi bietet Kompromiss an

Düsseldorf (dc/HB). In dem seit zehn Wochen blockierten Tarifkonflikt des Bankgewerbes deutet sich Bewegung an.

Düsseldorf (dc/HB). In dem seit zehn Wochen blockierten Tarifkonflikt des Bankgewerbes deutet sich Bewegung an. Nachdem die Gewerkschaft Verdi ein Konzept zur Einführung variabler Gehaltsbestandteile vorgelegt hat, halten auch die Arbeitgeber neue Verhandlungen für möglich. „Wenn sich Verdi einen Ruck gibt, haben wir allen Grund, uns damit zu befassen“, sagte Gerd Benrath, Hauptgeschäftsführer des Bank-Arbeitgeberverbandes, dem Handelsblatt.

Ob der Verdi-Plan zu einer Lösung führt, ist zwar noch offen. Doch nun hat die Gewerkschaft Bedingungen skizziert, unter denen sie sich die Einführung leistungsorientierter Gehaltsteile vorstellen kann. Bisher hatte sie solche Forderungen abgelehnt und den Banken vorgeworfen, sie wollten so die Gehälter senken. Nun heißt es bei Verdi, es könne ein prozentuales Tarifvolumen geben, dass auf Basis freiwilliger Betriebsvereinbarungen nach individuellen Leistungskriterien an die Mitarbeiter verteilt wird. Freilich bleibt das Volumen des Leistungslohns hinter den Arbeitgeber-Forderungen zurück. Sie wollen bis zu 35 Prozent des aktuellen Festgehalts eines Mitarbeiters in leistungsbezogene Bestandteile umwandeln. Dabei geht es nicht vorrangig um Kürzungen, vielmehr sollen im Gegenzug erfolgreiche Mitarbeiter bis zu 138 Prozent ihres bisherigen Gehalts erreichen können. Die Arbeitgeber wollen nun die neue Verdi-Idee „sehr ernst prüfen“.

Die im Mai begonnenen Tarifverhandlungen für die 460 000 Bank-Beschäftigten waren im Juli gescheitert. Die Arbeitgeber hatten die Gehälter daraufhin ohne Tarifvertrag um 3,1 Prozent erhöht. Zugleich planen die Großbanken, 20 000 Stellen zu streichen.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false