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Wirtschaft: Lokführer streiken immer weiter GDL kündigt 60 Stunden Arbeitskampf

bei den Bahn-Konkurrenten an

Berlin - Am Anfang haben sie nur für drei Stunden die Arbeit niedergelegt, ein paar Plakate in die Höhe gehalten und sind dann nach der Demonstration zu ihren Arbeitsplätzen zurückgekehrt. Dann waren es 24 Stunden, dann 48 – und mittlerweile legen die Lokführer für 60 Stunden die Arbeit nieder. Bis zum Donnerstagmorgen um zwei Uhr solle der Ausstand dauern, teilte die Lokomitivführergewerkschaft GDL mit – allerdings nur bei den Konkurrenten der Deutschen Bahn. Damit wird der Tarifkonflikt um eine einheitliche Bezahlung im Schienenverkehr immer härter. GDL-Chef Claus Weselsky forderte die Arbeitgeber auf, den Arbeitnehmern ein Angebot vorzulegen. „Sonst kann und wird der Streik kein Ende nehmen“, versicherte er.

Erst am Samstagmorgen war ein 48-stündiger Streik der Lokführer bei den Privatbahnen zu Ende gegangen. Als nächstes sind womöglich unbefristete Streiks zu erwarten. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 6000 Lokführer der Privatbahnen Arbeits- und Lohnbedingungen auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn. Die fünf Konzerne Abellio, Netinera (früher Arriva), Benex, Veolia und Hessische Landesbahn sind mithin von den Ausständen betroffen. In Berlin und Brandenburg gibt es wieder Streiks bei der Odeg, die Regionalstrecken östlich und südlich der Hauptstadt bedient.

Bei der Deutschen Bahn wird es dagegen keine Aktionen mehr geben. Die GDL und der Staatskonzern hatten sich am vergangenen Freitag auf ein Einkommensplus von zwei Prozent und weitere soziale Verbesserungen geeinigt – insgesamt soll das Volumen bei viereinhalb bis fünf Prozent liegen. Die Konkurrenten sollen dieses Vertragswerk nach den GDL-Vorstellungen ebenfalls anerkennen, allerdings weigern sie sich. Allein das Unternehmen Keolis hat seine Bereitschaft zu Verhandlungen erklärt. Veolia, das von Berlin aus gesteuert wird, reagiert auf Streiks sogar mit Aussperrungen. brö

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