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Wirtschaft: Lokführer und Bahn sprechen wieder miteinander

Gewerkschaft wartet mit Einleitung der Urabstimmung über Streiks

Berlin (hop). In den Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist etwas Bewegung gekommen. Einen Tag vor dem Ablauf eines Ultimatums der Lokführer an den Konzern kamen am Montagnachmittag Vertreter der beiden Tarifparteien zusammen. Das teilte die Sprecherin der GDL, Gerda Seibert, mit. Sie sagte allerdings, es handele sich dabei nicht um Tarifverhandlungen, sondern nur um Sondierungsgespräche. Die GDL habe vor dem Treffen auch noch nicht gewusst, worüber die Bahn nun bereit sei zu sprechen, sagte Seibert dem Tagesspiegel.

Eine Bahnsprecherin wollte am Montag jedoch nur bestätigen, dass der Konzern gesprächsbereit sei, Tarifverhandlungen gebe es noch nicht. Die Sprecherin kündigte für diesen Dienstag einen Brief an die Lokführergewerkschaft an, „womit wir auf die Forderungen der GDL reagieren“.

Der Tarifstreit zwischen den Lokführern und der Bahn schwelt seit Monaten. Die GDL fordert einen Spartentarifvertrag für Lokführer, die Bahn lehnt ihn ab. Gegen Streiks zur Durchsetzung der Forderung hatte der Konzern zunächst einstweilige Verfügungen erwirkt. Die hob das Hessische Landesarbeitsgericht jedoch für die Nahverkehrstochter der Bahn wieder auf. Die GDL stellte dem Konzern daraufhin ein Ultimatum. Bis diesen Dienstag müssten Verhandlungen über den Spartentarifvertrag beginnen, andernfalls müsse die Bahn mit Arbeitsniederlegungen rechnen.

Streiks drohen allerdings in den nächsten Tagen noch nicht. Die Vorbereitungen für eine Urabstimmung der Mitglieder seien zwar abgeschlossen, sagte die GDLSprecherin. Aber die Briefe an die Mitglieder, die bei der Nahverkehrstochter der Bahn arbeiten, seien noch nicht verschickt. Das gesamte Verfahren werde sicher „einige Tage dauern“.

Streit um die Bahnauskunft

Zusätzlich zu der Auseinandersetzung mit der GDL droht der Bahn jetzt auch wieder Streit mit den beiden großen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA. Die teilten mit, dass die Tarifverhandlungen bei der DB Dialog – der telefonischen Bahnauskunft – gescheitert sind. Die Bahn habe mit massiven Gehaltseinbußen und einer Kürzung des Urlaubs gedroht und sei nicht auf die Gewerkschaftsforderungen eingegangen. Transnet und GDBA halten nun Protestaktionen der Beschäftigten für möglich.

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