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Luftfahrt: Richtungsstreit im EADS-Vorstand

Nach monatelangem Richtungsstreit im EADS-Konzern hat Strategie- und Marketingvorstand Jean-Paul Gut aufgegeben. Er soll durch Marwan Lahoud ersetzt werden.

Beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS wird erneut ein wichtiges Führungsmitglied ausgewechselt. Strategie- und Marketingvorstand Jean-Paul Gut sagte der französischen Zeitung "Le Figaro", er werde das Unternehmen verlassen. Grund seien "Meinungsverschiedenheiten über die Organisation" mit den EADS-Chefs Louis Gallois und Thomas Enders. Auch Gespräche über mehrere Monate hätten keine Einigung über die Integration von Marketing, Verkauf und Strategie gebracht, die er für notwendig erachte, "um effektiv die Herausforderungen der Zukunft anzugehen".

Laut "Figaro" wird Gut, dessen Vertrag noch bis 2010 lief, noch am Montag durch Marwan Lahoud ersetzt. Dieser leitet bislang den Raketenbauer MBDA, ein Joint Venture von EADS, der britischen BAE Systems und der italienischen Finmeccanica. Mit Blick auf Spekulationen über seine Abfindung sagte Gut, er bekomme keinen "goldenen Fallschirm". Er werde 2,8 Millionen Euro bekommen, was seinem Gehalt für 24 Monate bei 24-jähriger Konzernzugehörigkeit entspreche. Dabei wende EADS "strikt die Bestimmungen im meinem Arbeitsvertrag an".

EADS hatte im Mai dementiert, dass Gut für seinen Weggang zwölf Millionen Euro wolle, nachdem eine Entschädigung von 8,5 Millionen Euro für den im vergangenen Jahr geschassten Konzernlenker Noël Forgeard für Furore gesorgt hatte. Gut wies im "Figaro" nun Presseinformationen zurück, wonach er selbst vom Investmentfonds des Emirats Katar zum Schein angestellt werde und über diesen die zwölf Millionen Euro bekommen werde. "Das zu sagen, ist ehrenrührig", sagte er. (mit AFP)

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