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Luftfahrt: Unbefristete Streiks bei Boeing

27.000 Techniker treten bei Boeing unbefristet in den Streik. Damit erleidet der US-Flugzeughersteller einen täglichen Verlust von rund 84 Millionen Euro. Auf lange Sicht ein Vorteil für den europäischen Konkurrenten Airbus.

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen hat bei dem US-Flugzeughersteller Boeing ein unbefristeter Streik der rund 27.000 Techniker begonnen. Die Mechaniker legten in der Nacht zum Samstag in mehreren Werken die Arbeit nieder, wie ein Boeing-Sprecher bestätigte. Die Verluste belaufen sich nach Schätzungen von Branchen-Experten täglich auf 120 Millionen Dollar (rund 84,2 Millionen Euro). Boeing würde durch einen längerfristigen Streik im Wettbewerb mit dem europäischen Konkurrenten Airbus geschwächt. Der US-Konzern hat deutliche Lieferrückstände bei seinem neuen Modell Dreamliner.

Für den Streik stimmten 87 Prozent der Mitglieder der Internationalen Mechanikergewerkschaft (IAM). Sie wiesen ein Angebot der Konzernleitung zurück, das unter anderem eine durchschnittliche Anhebung der Löhne um elf Prozent vorsah. Der Streik betraf nach Angaben von Boeing vor allem die Werke in den Bundesstaaten Washington, Oregon und Kansas.

Flugzeugbau steht still

Boeing kündigte an, auch während des Streiks sei für die Kunden die Wartung von Flugzeugen garantiert. Die Auslieferung bereits fertiggestellter Maschinen werde ebenfalls fortgesetzt. Allerdings könnten keine neuen Flugzeuge zusammengebaut werden, solange der Ausstand andauere, sagte Firmensprecher Tim Healy.

Der Streik droht die Produktion des neuen Langstreckenfliegers Dreamliner 787 zu verzögern. Für das seit 2003 angebotene Flugzeug liegen rund 900 Bestellungen vor. Die erste Auslieferung ist nunmehr für das erste Quartal 2009 vorgesehen. Gegenüber den ursprünglichen Ankündigungen ergibt sich ein Rückstand von fast zwei Jahren. Der Dreamliner wird mit Plastikkomponenten gebaut, wodurch sein Gewicht reduziert und der Flugbenzinverbrauch gedrosselt werden kann.

Zuletzt hatten die Boeing-Mechaniker im Jahr 2005 gestreikt. Der Ausstand dauerte damals einen Monat und kostete das Unternehmen 300 Millionen Dollar. (dw/AFP)

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