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Wirtschaft: Lufthansa dämpft Erwartungen

Zahl der Flüge in Berlin wird nicht schnell steigen

Berlin - Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa hat die an sie gestellte Erwartung gedämpft, die Zahl der Berlin-Flugverbindungen nach Eröffnung des neuen Flughafens Schönefeld schnell zu erhöhen. Grund dafür sei der große Nachholbedarf des Industriestandorts Berlin, sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Kropp im Rahmen einer Feierstunde zum fünfjährigen Bestehen von Berlin Maximal, dem Mittelstandsmagazin des Tagesspiegels. „Entscheidend ist die Frage, ob größere Industriekonzerne zukünftig ihre Zentrale in die Hauptstadt verlagern“, erklärte Kropp. „Die Lufthansa braucht Geschäftsreisende, die auch mal Businessklasse fliegen.“ Jede nicht rentable Langstreckenlinie bedeute für die Lufthansa ein Minus in zweistelliger Millionenhöhe.

Die Einführung der Luftverkehrssteuer habe sich laut Kropp an den zwei Hauptstadtflughäfen unterschiedlich ausgewirkt. In Schönefeld stagnierten die Fluggastzahlen bei Urlaubsflügen, während der Businessbereich in Tegel Zuwachsraten von 15 Prozent verzeichne. „Im Vergleich zu einem Flughafen wie Köln/Bonn ist der Standort Berlin weniger hart getroffen, weil es in der Umgebung keine billigere Alternative gibt“, sagte Kropp.

Ob der Luftfrachtverkehr in Berlin in Zukunft eine größere Rolle spielen wird als bisher, entscheide sich laut Flughafenchef Rainer Schwarz in der kommenden Woche durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Nachtflugverbot. „Auf reinen Frachtflughäfen muss ein Flugbetrieb rund um die Uhr möglich sein“,sagte Schwarz. Schon heute sei aber ein Flugverbot zwischen Mitternacht und fünf Uhr sicher.

„Es wird in Berlin trotzdem einen Zuwachs an Luftfracht geben“, prognostizierte Horst Stiegler, Geschäftsführer der Berliner Rieck-Logistik-Gruppe. 20 Prozent der Luftfracht fliege ohnehin in Passagiermaschinen mit, und die Steigerungsraten bei der Luftfracht lägen jährlich bei 40 bis 50 Prozent.Arne Bensiek

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