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Wirtschaft: Lufthansa kauft lieber Flugzeuge als Konkurrenten Star Alliance demonstriert Stärke

Neue Sitze für die Business Class

Frankfurt (Main) (ro). Die Lufthansa denkt nach den Worten ihres Vorstandschefs zurzeit nicht an Übernahmen. „Wir kaufen generell lieber neue Flugzeuge als neue Airlines“, sagte Wolfgang Mayrhuber am Montag bei der Vorstellung des neuen BusinessClass-Sitzes für Langstrecken-Jets.

Die Fusion von Air France und KLM und der Zuwachs für die von den Franzosen angeführte Allianz von Sky Team betrachtet er gelassen. „Die Integration der polnischen Lot in unsere Star Alliance sprengt alles, was Air France und KLM zusammen aufzubieten haben.“ Ende Oktober wird die polnische Airline 15. Mitglied der Star Alliance, im ersten Quartal 2004 kommt als 16. die amerikanische US-Air dazu. „Die Dynamik in unserem Bündnis ist ungebrochen“, sagte Mayrhuber.

Die wirtschaftliche Lage der Lufthansa bezeichnete der Manager als „schwierig“. Details nannte er nicht. Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr einen Betriebsverlust, Analysten rechnen mit 20 bis 30 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr war ein operatives Minus von 354 Millionen Euro eingeflogen worden. Nach wie vor, so der Lufthansa-Chef, sei Kostendisziplin angesagt. Mit der „Initiative Luftverkehr für Deutschland“ wollen sich Verkehrsminister, Flughäfen und -gesellschaften bemühen, ihre Kosten um 20 Prozent zu senken. Die Lufthansa selbst will vor allem im Interkontinentalverkehr ihre Personalstückkosten senken und die Produktivität erhöhen. Neue Sparprogramme gebe es aber nicht, sagte Mayrhuber.

Dass genau in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit 300 Millionen Euro für einen neuen Sitz für die Geschäftsreisenden investiert würden, dokumentiere die Stärke der Lufthansa. Nur rund 20 Prozent der Lufthansa-Kunden sitzen in der Business Class, sie haben aber den größten Anteil an den Erträgen. Mit dem neuen Sessel verspricht die Lufthansa mehr Komfort: Der Sitz lässt sich in ein zwei Meter langes Bett verwandeln. Der Abstand zum Vordersitz steigt um 25 Prozent auf 1,50 Meter. Der Passagier kann sich auf einem 10,4-Zoll-Bildschirm aus einem Angebot von Filmen und Spielen bedienen. Jeder Sitz hat PC- und Internet-Anschluss. Die neuen Airbus A340-600, die Ende November ihren Dienst für die Lufthansa aufnehmen, werden zuerst mit den neuen Sitzen ausgestattet. Bis Mitte 2005 sollen alle Langstrecken–Jets mit den Sitzen ausgestattet sein.

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