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Wirtschaft: Lufthansa-Kunden bleiben wegen Sars lieber zuhause Auslastung der Flugzeuge auf den Asien-Strecken sinkt dramatisch

Frankfurt (Main) (ro). Die Lungenkrankheit Sars hat für die Lufthansa dramatische Konsequenzen: Im April sank die Zahl der Fluggäste mit Reisezielen in Asien um fast 20 Prozent.

Frankfurt (Main) (ro). Die Lungenkrankheit Sars hat für die Lufthansa dramatische Konsequenzen: Im April sank die Zahl der Fluggäste mit Reisezielen in Asien um fast 20 Prozent. Dies ist um so fataler, als Asien mittlerweile nicht nur zu den wichtigsten Zielgebieten der Lufthansa zählt, sondern die Lufthansa auf diesen Strecken auch die höchsten Gewinne einfliegt. Insgesamt beförderte das Unternehmen im April noch 201 000 Passagiere von und nach Asien, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Die Auslastung der Jets auf diesen Strecken sank gegenüber dem Vorjahresmonat dramatisch um 14,4 Punkte auf 67,8 Prozent.

Der Einbruch im AsienVerkehr wird entscheidend für das Ergebnis des ersten Quartals sein, das die Lufthansa am Mittwoch bekannt gibt. Beobachter rechnen mit einem Verlust im Flugbetrieb von 400 Millionen Euro. Im vierten Quartal 2002 waren es minus 72 Millionen Euro, vor Jahresfrist war noch ein Plus von zwölf Millionen Euro verbucht worden. Finanzchef Karl Ludwig Kley hatte die wöchentlichen Einbußen im Passagierverkehr durch Sars und die schwache Konjunktur unlängst mit 50 Millionen Euro beziffert. Angesichts der Buchungsrückgänge hat die Lufthansa 70 von rund 400 Maschinen vorerst stillgelegt. Die Arbeitszeit für das Bodenpersonal soll von diesem Donnerstag an mit Lohnabzug auf 35 Stunden verkürzt werden. Für das Kabinenpersonal gilt Kurzarbeit.

Insgesamt ging die Zahl der Passagiere im April auch wegen des Irak-Krieges um 1,4 Prozent auf 3,6 Millionen zurück. Gleichzeitig reduzierte die Lufthansa die angebotenen Flüge um 0,7 Prozent. Richtung Asien konnte sie das Angebot nicht wie gewünscht zurückfahren, weil viele Reisende noch aus der Region zurückgeflogen werden mussten. Die Auslastung aller Lufthansa-Passagier-Maschinen sank um 4,4 Punkte auf nur noch 68,9 Prozent. Und dies obwohl im April mit 40 188 Flügen rund 3 300 Flügen weniger durchgeführt wurden als noch im März. Nur in den Maschinen nach Amerika waren im vergangenen Monat mehr Fluggäste unterwegs. Die Frachttochter Lufthansa Cargo verzeichnete mit 123 000 Tonnen Fracht im ersten Quartal ein Minus von 9,1 Prozent.

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