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Wirtschaft: Lufthansa macht hohen Quartalsverlust Kreise: 300 Millionen Euro im Minus

Rabatte für Frühbucher

Frankfurt (Main)/New York (ro/pf/AFP). Die Lufthansa hat nach Angaben aus Unternehmenskreisen im ersten Quartal 2003 einen operativen Verlust von rund 300 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl werde intern im Unternehmen genannt, hieß es am Mittwoch in Frankfurt (Main). Eine LufthansaSprecherin wies die Angaben zurück. Offiziell wird das Ergebnis am 14. Mai bekannt gegeben. Das erste Quartal 2002 hatte die Lufthansa noch mit einem operativen Gewinn von zwölf Millionen Euro abgeschlossen. Lufthansa hatte bisher gesagt, dass zwischen Januar und März ein „unerwartet hoher Verlust“ angefallen sei.

Wegen der Konjunkturflaute, dem Irak-Krieg, der Terrorangst und Sars leidet die Lufthansa unter einem extrem hohen Nachfragerückgang. Das ist auch einer der Gründe, warum das Unternehmen jetzt mit Frühbucher-Rabatten mehr Passagiere in ihre Maschinen locken will: Wie Lufthansa am Mittwoch in Frankfurt mitteilte, können Kunden jetzt teilweise rund 50 Prozent gegenüber den bisherigen Tarifen sparen, wenn sie 42 Tage oder mehr vor ihrem Abflug buchen. Das Angebot gilt ab sofort für 13 europäische Länder und ist zeitlich nicht begrenzt. In den kommenden Wochen soll es auf weitere Nationen ausgedehnt werden.

Auch British Airways will mit Preissenkungen von bis zu 60 Prozent gegen den scharfen Rückgang im Langstreckenflugverkehr kämpfen, kündigte BA am Mittwoch an.

Der Lufthansa fehlen derzeit Woche für Woche Verkehrserlöse von 50 Millionen Euro. Mittlerweile hat die Lufthansa zusammen mit ihren Partner-Airlines 55 Maschinen stillgelegt und eine Reduzierung der Arbeitszeiten für Bodenmitarbeiter mit entsprechenden Gehaltsabschlägen und Kurzarbeit für die Flugbegleiter angemeldet.

Am Mittwoch wurde auch bekannt, dass die Lufthansa in ihrem Luftfahrtbündnis Star Alliance bald einen neuen Partner haben wird: US Airways soll dem Bündnis Ende Mai beitreten. Das geht aus einem Gespräch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit dem designierten Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hervor. Neben dem Gründungsmitglied United Airlines wäre US Airways die zweite US-Fluglinie im Verbund. US Airways hatte vor gut zwei Wochen den Gläubigerschutz verlassen. United, die zweitgrößte Airline der Welt, befindet sich dagegen derzeit unter Gläubigerschutz und versucht so, die Pleite zu vermeiden.

American Airlines vor der Insolvenz

In der Nacht zum Donnerstag wird sich entscheiden, ob die US-Fluggesellschaft American Airlines die Insolvenz anmeldet. Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals muss den Sanierungsvorschlägen des finanziell Not leidenden Unternehmens noch zustimmen. Die Gewerkschaften der Piloten und Mechaniker haben sich mit Americans Vorschlägen, die Personalkosten um mehr als 20 Prozent oder 1,8 Milliarden Dollar zu senken, bereits einverstanden erklärt. Wenn nicht alle drei Gewerkschaften zustimmten, sei ein Insolvenzverfahren der einzige Ausweg, drohte American. Die Fluglinie hat in den beiden letzten Jahren fast 5,3 Milliarden Dollar Schulden angehäuft.

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