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Lufthansa: "Nach Lehman kam der Schneemann"

Die Lufthansa will 2010 wieder besser abschneiden als im Krisenjahr 2009, als ein bescheidener operativer Gewinn von 130 Millionen Euro eingeflogen wurde.

Ob nach einem Verlust von 112 Millionen Euro, dem ersten seit 2003, auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen stehen werden, ist nach Ansicht von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber nicht abzusehen. Die Nachfrage ziehe zwar wieder an, das Preisniveau sei aber nach wie vor unbefriedigend, sagte er bei der Vorlage der Jahresbilanz am Donnerstag in Frankfurt.

Außerdem würden die 2009 gekauften Airlines Austrian und BMI 2010 kaum Gewinn abwerfen. Zudem sei unklar, was die Tarifverhandlungen für Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal bringen. Der viertägige Pilotenstreik lastet bereits mit rund 50 Millionen Euro auf der Bilanz 2010. Außerdem hat der harte Winter Umsatz gekostet. „Nach Lehman kam der Schneemann“, sagte Mayrhuber mit Blick auf die schmerzlichen Folgen der Finanzkrise und des Winters. Allerdings rechne er derzeit nicht mit weiteren Streiks. Lufthansa werde unaufgeregt und mit Weitsicht verhandeln. Die Piloten-Vereinigung Cockpit spricht derzeit aber von konstruktiven Gesprächen.

Mayrhuber wird in den Tarifverhandlungen allerdings auch erläutern müssen, warum ausgerechnet im Krisenjahr 2009 die Grundgehälter der Vorstände um gut zehn Prozent gestiegen sind, bei Mayrhuber von 726 250 auf 805 000 Euro. Dies basiere auf einem Beschluss vom September 2008, nachdem es drei Jahre lang keine Anhebung gegeben hatte, betonte er. Zusammen mit Boni und Optionen ging sein Gehalt 2009 allerdings von 3,1 auf 2,5 Millionen Euro zurück.

Einziger Gewinner der Krise war nach Ansicht des Lufthansa-Chefs im vergangenen Jahr der Kunde, der von deutlich gesunkenen Preisen profitiert habe. Gelitten hat die Airline auch darunter, dass viele Manager auf der Langstrecke von Businessclass in die Economy gewechselt sind. 

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