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Wirtschaft: Lufthansa: Piloten legen die Lufthansa lahm

Auf den deutschen Flughäfen wird es an diesem Freitag voraussichtlich zu chaotischen Zuständen kommen. Die Piloten der Lufthansa wollen von Mitternacht bis 12 Uhr mittags streiken und damit den Lufthansa-Vorstand zu einem verbesserten Tarifangebot zwingen.

Auf den deutschen Flughäfen wird es an diesem Freitag voraussichtlich zu chaotischen Zuständen kommen. Die Piloten der Lufthansa wollen von Mitternacht bis 12 Uhr mittags streiken und damit den Lufthansa-Vorstand zu einem verbesserten Tarifangebot zwingen. In Berlin sind rund 100 Maschinen betroffen. Von den Lufthansa-Passagieren wird nur ein geringer Teil von anderen Airlines übernommen werden können. Den Fluggästen wird empfohlen, bei innerdeutschen Flügen auf die Bahn auszuweichen; die Tickets sind auch im Zug gültig. Die Bahn kündigte an, zusätzliche Züge einsetzen zu wollen.

Die Deutsche Bahn AG kündigte an, wegen der Streiks am Freitag Entlastungszüge einsetzen zu wollen. Über die Zahl der Zusatzzüge und die Strecken, auf denen die Züge eingesetzt werden, sollte noch entschieden werden. Dagegen können die Lufthansa-Passagiere kaum auf alternative Flugmöglichkeiten ausweichen. Bei der Deutschen BA hieß es, der Freitag sei immer sehr gut gebucht, zusätzliche Kapazitäten könnten nicht bereitgestellt werden. Offenkundig sei bewusst der Freitag als Streiktag gewählt worden.

Die überwältigende Mehrheit der rund 4200 Lufthansa- und Condor-Piloten hatte sich in der Urabstimmung der vergangenen drei Wochen für einen Streik ausgesprochen. Nachdem die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) am Donnerstagnachmittag das Ergebnis bekannt gegeben hatte, rief sie bereits für Mitternacht zu einem ersten zwölfstündigen Streik an allen deutschen Flughäfen auf, die von Lufthansa bedient werden. Weitere Streiks sind für die nächsten vier Wochen geplant, sagte Michael Tarp, der Verhandlungsführer von Cockpit. Zugleich betonte Tarp aber auch, dass VC an den Verhandlungstisch zurückkehren werde, wenn die Lufthansa ein verbessertes Angebot vorlege. Die Lufthansa selbst hält weiter an ihrer bereits Anfang April vorgelegten Offerte fest und hat ein weiteres Gespräch für kommenden Mittwoch vorgeschlagen.

96,19 Prozent der Piloten hatten sich in der Urabstimmung für flächendeckende Streiks ausgesprochen. Nur 1,3 Prozent lehnten den ersten Arbeitskampf von Piloten in der Geschichte der Lufthansa ab. Anfang April hatte VC zur Urabstimmung aufgerufen, nachdem sie zuvor die Verhandlungen in der dritten Runde für gescheitert erklärt hatte. Laut VC-Satzung liegt das Quorum für Arbeitskampfmaßnahmen bei 70 Prozent. "Mit dem äußerst erfolgreichen Ergebnis haben wir die Unterstützung unserer Mitglieder für Streiks", sagte Tarp.

Nach der Streikankündigung richtete das Unternehmen eine Hotline ein. Unter der Nummer 0180/3100380 können Passagiere der Fluggesellschaft Condor Informationen über ihre Flüge erhalten, das gleiche gilt für Lufthansa-Passagiere unter der Nummer 0180/3803803.

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