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Wirtschaft: Lufthansa streicht günstigeren Economy-Tarif bei Hin- und Rückflügen an einem Tag

Ohne die Preise zu erhöhen, verteuert die Lufthansa für einen erheblichen Teil der Passagiere drastisch die Flugkosten auf ihren innerdeutschen Flügen von und nach Berlin. Bis zu fast 70 Prozent mehr müssen Fluggäste vom 1.

Ohne die Preise zu erhöhen, verteuert die Lufthansa für einen erheblichen Teil der Passagiere drastisch die Flugkosten auf ihren innerdeutschen Flügen von und nach Berlin. Bis zu fast 70 Prozent mehr müssen Fluggäste vom 1. Februar an zahlen, wenn sie an einem Tag hin und zurück fliegen. Betroffen davon sind vor allem Geschäftsreisende.

Die neue Regelung, die die Lufthansa offiziell noch nicht mitgeteilt hat, sieht vor, dass Passagiere , die den Hin- und Rückflug am gleichen Tag vornehmen, nicht mehr in der günstigeren Economy-Klasse buchen können, sondern den höheren Preis der komfortableren Business-Klasse zahlen müssen. Auf der Frankfurt-Route, bei der die Lufthansa ein Monopol ausübt, steigt der Flugpreis damit für einen Eintageshin- und rückflug von bisher 552 Mark auf 903 Mark einschließlich der Gebühren. Für den höheren Preis darf der Fluggast dann aber immerhin auch in der Business-Klasse sitzen. In den Genuss der Tarife für die billigere Economy-Klasse kommen nur noch Passagiere, die am Zielort mindestens eine Nacht bleiben.

Die Reisebüros haben die neue Regel bereits in ihrem Buchungssystem. Der Berliner Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber musste gestern auf Anfrage dagegen erst selbst nachfragen, bevor er die neuen Konditionen bestätigen konnte. Er führte wirtschaftliche Gründe dafür an.

Anfang Januar hatte die Lufthansa bei der Vorlage der Betriebsergebnisse des Konzerns für die Region Berlin-Brandenburg noch versichert, es werde keine Preiserhöhungen geben. Trotzdem müssen Passagiere, die am gleichen Tag zurückfliegen wollen, nun deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Um die Tarife der Lufthansa hatte es im vergangenen Jahr einen heftigen Wirbel gegeben. Die Deutsche BA warf ihr vor, durch Preisdumping einen fairen Wettbewerb zu verhindern. Umgekehrt erhob das Bundeskartellamt den Vorwurf, die Kranich-Linie nutze ihre Monopolstellung auf der Strecke Berlin - Frankfurt (Main) für überhöhte Ticketpreise. Der Bundesgerichtshof wies das Verfahren dann an das Kammergericht in Berlin zurück. Dieses hatte zuvor entschieden, dass kein Unternehmen zu einer Tarifgestaltung gezwungen werden könne, die zu weiteren Verlusten führe. Und Lufthansa fliegt nach eigenen Angaben auch auf der "Rennstrecke" Berlin-Frankfurt (Main) in den roten Zahlen.

Die Deutsche BA hat auf eine Klasseneinteilung längst verzichtet. Das Flexi-Ticket, das auch für Rückflüge am gleichen Tag gilt und kurzfristig storniert werden kann, kostet einheitlich auf den innerdeutschen Verbindungen 560 Mark. Teurer ist mit 662 Mark nur die Langstrecke München - Hamburg.

Über die neuen Lufthansa-Regeln freut man sich bei der Bahn. Sie erhofft sich nun mehr Fahrgäste. Bei ihr kostet nämlich die schnellste Fahrt einfach nach Frankfurt, die der "Sprinter" zweimal täglich in dreieinhalb Stunden zurücklegt, in der 1. Klasse 311 Mark, in der 2. Klasse sind es 207 Mark. Mit Bahncard reduziert er sich um die Hälfte.

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