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Lufthansa-Tarifeinigung: Verdi-Urabstimmung läuft

Die Urabstimmung bei Verdi über die Tarifeinigung zwischen der Gewerkschaft und Lufthansa hat begonnen. Verdi erwartet eine Zustimmung der Mitglieder zur erzielten Einigung. Ein internes Verdi-Netzwerk fordert dagegen weiter Härte.

Bei der Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch die Urabstimmung über die Tarifeinigung mit der Lufthansa begonnen. Obwohl Mitglieder bereits im Vorfeld Widerstand angekündigt hatten, rechnet die Gewerkschaft mit breiter Zustimmung. "Wir erwarten eine deutliche Mehrheit", sagte Verdi-Sprecher Harald Reutter. Die Urabstimmung läuft eine Woche bis einschließlich nächsten Dienstag. Das Ergebnis will Verdi einen Tag später bekanntgeben. Nötig sind mindestens 25 Prozent Zustimmung der teilnehmenden Gewerkschaftsmitglieder.

Verdi und die Fluggesellschaft hatten sich am vergangenen Freitag nach fünf Tagen Streik geeinigt, die Gehälter der gut 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten anzuheben. Rückwirkend zum 1. Juli gibt es 5,1 Prozent mehr, ab dem 1. Juli 2009 weitere 2,3 Prozent.

Verdi-Netzwerk fordert Härte

Innerhalb der Gewerkschaft Verdi rief das "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische Verdi" die Mitglieder am Mittwoch erneut auf, bei der Urabstimmung den Tarifkompromiss abzulehnen. Die Gewerkschaftsspitze müsse "zu einer Politik im Interesse der Basis zurückkehren", forderte das Netzwerk, das nach eigenen Angaben bundesweit "einige hundert Unterstützer" hat. "Diese Gruppe ist bei 2,3 Millionen Mitgliedern eine verschwindend kleine Minderheit", sagte Reutter von Verdi.

Die Lufthansa-Piloten drohen trotz der Schadenersatzdrohung der Fluggesellschaft weiter mit Warnstreiks in den nächsten Tagen. Ein konkretes Datum haben sie bislang nicht genannt. Cockpit fordert eine Konzernpersonalvertretung bei Deutschlands größter Fluggesellschaft. Die Lufthansa warnt Cockpit vor Aktionen, gegen die die Fluggesellschaft notfalls gerichtlich bis hin zur Forderung von Schadenersatz vorgehen will: Mit Warnstreiks bei den Piloten der Lufthansa-Mutter rechne die Fluggesellschaft nicht, "weil dies nicht zulässig wäre". Bei einem Warnstreik der gut 3500 Piloten der Lufthansa AG könnte es zu massiven Verspätungen im Luftverkehr kommen. (kj/dpa)

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