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Lufthansa: Verdi-Mitglieder unzufrieden mit Tarifabschluss

Fünf Tage lang hat das Lufthansa-Personal für höhere Gehälter gestreikt. Dann einigte sich die Gewerkschaft Verdi überraschend schnell mit dem Unternehmen. Für einige Verdi-Mitglieder kam die Einigung sogar zu schnell - sie hatten sich mehr erhofft.

Nach der Einigung im Tarifkonflikt bei der Lufthansa ist der fünftägige Streik des Boden- und Kabinenpersonals beendet - doch schon droht neuer Ärger. Unter den Mitgliedern der Gewerkschaft Verdi gibt es Widerstand gegen den Kompromiss. Ein "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische Verdi" fordert das Boden- und Kabinenpersonal auf, in der Urabstimmung zum Tarifabschluss mit Nein zu stimmen. Die mit Verdi konkurrierende Gewerkschaft Ufo will den Vertrag nicht akzeptieren und im kommenden Jahr mit einem eigenen Abschluss 15 Prozent mehr Geld für das Kabinenpersonal durchsetzen.

Das Netzwerk wirft der Verdi-Führung vor, sie habe den Streik zu früh abgebrochen und damit einen höheren Abschluss verhindert. Der Ausstand habe gerade begonnen, Wirkung zu zeigen. Die vereinbarten Gehaltserhöhungen bedeuteten keinen Ausgleich für die enormen Preissteigerungen der letzten Monate.

Passagiere müssen weiter mit Ausfällen rechnen

Die Nachwirkungen des Streiks sind derweil für die Passagiere weiterhin spürbar. Auch für Montag hat die Lufthansa etwa 130 der insgesamt rund 2000 Flüge weltweit gestrichen, davon 100 auf der Kurzstrecke. "Ein Wintereinbruch hätte deutlich größere Folgen", sagte ein Sprecher. Von Dienstag bis Freitag sollen täglich voraussichtlich noch je 40 Flüge ausfallen. Erst in zwei Wochen wird der Flugbetrieb den Angaben zufolge wieder normal laufen. Die Lufthansa empfiehlt ihren Passagieren, sich auf der Internetseite des Unternehmens über Ausfälle zu informieren.

Lufthansa und Gewerkschaft hatten sich am Freitag darauf geeinigt, die Gehälter von rund 50.000 Mitarbeitern in zwei Schritten um zusammen 7,4 Prozent anzuheben. Der Kompromiss sieht vor, dass die Gehälter rückwirkend zum 1. Juli um 5,1 Prozent steigen. Ab dem 1. Juli 2009 gibt es einen weiteren Anstieg um 2,3 Prozent. Hinzu kommt eine Einmalzahlung für 2008. Dem müssen die Verdi-Mitglieder in einer Urabstimmung zustimmen. (sf/dpa)

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