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Wirtschaft: Luftverkehr: Bittere Einbußen für Airlines

Der Sperrung des US-Luftraums nach den Terroranschlägen in New York und Washington ist eine erste amerikanische Fluggesellschaft zum Opfer gefallen. Die bereits seit längerem angeschlagene Midway Airlines stellte am Mittwoch ihren Betrieb ein und entließ 1700 Mitarbeiter, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete.

Der Sperrung des US-Luftraums nach den Terroranschlägen in New York und Washington ist eine erste amerikanische Fluggesellschaft zum Opfer gefallen. Die bereits seit längerem angeschlagene Midway Airlines stellte am Mittwoch ihren Betrieb ein und entließ 1700 Mitarbeiter, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete. Midway hatte bereits Mitte August einen Konkursantrag gestellt. Zur Begründung für die Einstellung des Betriebs hieß es, als Folge der Anschläge werde die Nachfrage nach Flugreisen fallen. Midway hatte einst 35 US-Städte angeflogen und eine Flotte von 40 Flugzeugen gehabt.

Den internationalen Fluggesellschaften wie American Airlines oder British Airways entstehen in dieser Woche durch den Ausfall der Nordatlantikflüge Kosten in Höhe von zehn Milliarden Dollar. Das schätzt die International Air Transport Association (Iata), die weltweit 266 Airlines vertritt. Die Kosten enthalten den Umsatzausfall, die Wartung der Flugzeuge und die Löhne für das am Boden gebliebene Flugpersonal. "Alle amerikanischen Fluggesellschaften, die internationale Routen fliegen, sind schwer getroffen", sagt Iata-Sprecher William Gaillard. Die Terroranschläge würden dazu führen, das viele Menschen das Fliegen aus Angst vermeiden werden. Das werde zu einer geringeren Nachfrage der Airlines führen. Ein Preiskampf unter den Fluggesellschaften könnte die Folge sein, um die verbleibenden Passagiere zu gewinnen.

"Diese Woche des Stillstands ist mit einem Streik zu vergleichen", sagt Jan Wirken, Airline-Analyst bei Van Lanschot Bankiers. "Die Menschen werden in den nächsten zwei Jahren weniger fliegen. Der Geschäftsreiseverkehr wird sich zwar früher erholen, war aber aufgrund der schwachen Konjunktur bereits in einem Abschwung."

Der neuseeländische Staat und die Großaktionäre von Air New Zealand (ANZ) haben die am Rande der Pleite stehende Fluggesellschaft vor dem Zusammenbruch gerettet. Die mit der Deutschen Lufthansa verbündete ANZ gab am Donnerstag einen Nettoverlust von 1,425 Milliarden neuseeländischen Dollar (672 Millionen Euro) für das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Die in Singapur sitzenden Großaktionäre Brierley Investments und Singapore Airlines erhöhten ihre Beteiligung an Air New Zealand um zusammen 300 Millionen Dollar, der Staat schoss 550 Millionen Dollar als Sofortkredit zu. Air New Zealand kam vor allem durch die vollständige Übernahme der zweitgrößten australischen Fluggesellschaft Ansett ins Trudeln. Für die Tochterfirma muss das neuseeländische Unternehmen 1,32 Milliarden Dollar abschreiben. Ansett Australia war am Mittwoch unter Insolvenzverwaltung gestellt worden, nachdem ein Verkauf an die schärfste australische Konkurrentin Qantas gescheitert war.

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