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Wirtschaft: Luftverkehrs-Branche: Flugzeugbauer überzeugen an der Börse

Die Aktien der Luft- und Raumfahrtunternehmen sorgen für Optimismus an der Börse. Diese zeigt sich bisweilen gar euphorisch, was die Zukunftsaussichten der Branche anbelangt.

Die Aktien der Luft- und Raumfahrtunternehmen sorgen für Optimismus an der Börse. Diese zeigt sich bisweilen gar euphorisch, was die Zukunftsaussichten der Branche anbelangt. Der weltgrößte Flugzeugbauer Boeing bestätigt diese Entwicklung: Innerhalb eines Jahres sind die Aktien des US-Konzerns um über 60 Prozent gestiegen - ein durchaus seltener Höhenflug für ein Branchen-Schwergewicht, das viele der Old Economy zurechnen.

Tatsächlich aber hat der US-Konzern die Wandlung zu einem innovativen Technologiekonzern vollzogen, der sich vom zyklischen Flugzeugbau zusehends unabhängiger macht. Boeing versucht mit Luftfahrt-Dienstleistungen zu punkten, verkauft Navigationskarten, Datenbanken und ist inzwischen auch ein führender Satellitenhersteller in der Welt. Die Börse zeigt sich begeistert, Analysten sind es auch. Martina Jung vom Bankhaus Metzler findet es "erstaunlich, wie schnell Boeing auf die Konkurrenz durch EADS reagiert hat".

Der Europa-Konkurrent EADS hat dem weltgrößten Flugzeugbauer mit seinem Trumpf-As Airbus offenbar Beine gemacht. Seit der erfolgreichen Einführung des A380, der das Boeing-Monopol im Segment der Großflugzeuge brechen will, wird Airbus als gleichwertiger Partner im zivilen Luftfahrtgeschäft angesehen. Im militärischen Bereich dominieren hingegen weiterhin US-Konzerne wie Boeing oder Lockheed Martin. Schon allein deshalb, weil in Amerika die Ausgaben für Rüstung wieder anziehen, während Europas Staaten zusehends weniger Geld für militärische Zwecke zur Verfügung stellen. Dennoch: Der aktuelle Auftragsbestand sichert sowohl Boeing als auch Airbus Beschäftigung auf Jahre hinaus. Branchenprognosen erwarten zudem ein rasantes Wachstum des Luftverkehrs bis hin zu einer Verdoppelung der Flugbewegungen innerhalb der kommenden zehn bis 15 Jahre. Das lässt vor allem auch das Geschäftsfeld der Business- und Regionalflieger an der Börse von weiteren Höhenflügen träumen: Unternehmen wie die kanadische Bombardier oder die französische Dassault Aviation glänzten in der Vergangenheit mit starken Wachstumsraten. Der anhaltende Boom bei Regionalflugzeugen wird durch die Überlastung der Großflughäfen angefacht, die zum Entstehen kleinerer Flughäfen und regionaler Fluggesellschaften geführt haben. Bombardier etwa hat trotz schwacher Konjunktur Gewinn und Umsatz im ersten Quartal 2001 deutlich steigern können. Das schafft Luft für den nächsten Höhenflug an den Aktienmärkten.

ebe

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