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Wirtschaft: Luxemburg jagt deutsche Steuersünder

Düsseldorf (ke/egl/HB). Der Druck auf Steuersünder, die Gelder in Luxemburg angelegt haben, nimmt zu.

Düsseldorf (ke/egl/HB). Der Druck auf Steuersünder, die Gelder in Luxemburg angelegt haben, nimmt zu. Nach HandelsblattInformationen helfen die Finanzbehörden des Großherzogtums seit kurzem den deutschen Steuerfahndern beim Kampf gegen die Hinterziehung von Unternehmenssteuern. Grund ist ein Rechtshilfeübereinkommen, das nach Auskunft von Steueranwälten und -Fahndern jetzt konsequent angewandt wird: Auf Antrag der deutschen Steuerfahnder lassen die Luxemburger Behörden Banken durchsuchen, leiten Informationen, die sie bei den Kreditinstituten eingeholt haben, weiter und frieren dort liegende Gelder ein.

Zwar bezieht sich die Zusammenarbeit zurzeit nur auf Fälle „qualifizierten“ Steuerbetrugs, worunter de facto nur Delikte ibei der Körperschaft- und Umsatzsteuer sowie Zollvergehen zu verstehen sind. Das Bankgeheimnis der Luxemburger steht damit noch nicht vor dem Aus. Nach Meinung von Michael Streck, Präsident des Deutschen Anwaltvereins, wird es aber nicht mehr lange dauern, bis auch die vielen privaten Schwarzgeldkonten in Luxemburg für die deutschen Ermittler durchsichtig werden. Vor diesem Hintergrund könnte auch die Debatte um europaweite Kontrollmitteilungen bald neu belebt werden, die vor allem von der Schweiz und Liechtenstein abgelehnt werden.

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