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Wirtschaft: Luxus-Airline für die Scheichs

Keine Fluggesellschaft wächst schneller als Etihad.

Berlin - Gemessen an den Passagierzahlen gilt Etihad Airways als die am schnellsten wachsende Fluggesellschaft der Welt. Nachdem die in Dubai beheimatete Luftverkehrsgesellschaft Emirates weltweit Erfolge feierte, hat Etihad im reichen Nachbaremirat Abu Dhabi ebenfalls ambitionierte Ziele. Präsident des Unternehmens ist Scheich Hamed bin Zayed Al Nahyan, ein Sohn des verstorbenen Gründers der Vereinigten Arabischen Emirate und Halbbruder des amtierenden Präsidenten Khalifa bin Zayed al Nahyan. Seit 2006 fungiert James Hogan, ein gebürtiger Australier, als Vorstandschef.

Die Fluggesellschaft wurde erst im Juli 2003 gegründet und nahm bereits vier Monate später den Flugbetrieb auf. Im ersten vollen Betriebsjahr 2004 wurden gerade einmal 340 000 Fluggäste befördert. Heute bedient Etihad mit einer Flotte von 63 Flugzeugen 82 Städte in 54 Ländern. Der Jahresumsatz betrug 2010 rund 2,95 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr wird mit acht Millionen Passagieren gerechnet, eine Million mehr als im Vorjahr. 2011 wird man trotz des rasanten Wachstums einen Gewinn einfliegen.

Ebenso wie bei Emirates sind die Landerechte von Etihad in Deutschland begrenzt. Derzeit fliegt die Gesellschaft zweimal täglich nach Frankfurt und einmal täglich nach München. In diesem Monat werden zusätzlich vier wöchentliche Verbindungen nach Düsseldorf eingerichtet. Der Flughafen in Abu Dhabi wird als Etihad-Drehkreuz derzeit für eine Jahreskapazität von 40 Millionen Passagieren ausgebaut. Bereits 2009 wurde hier mit dem Terminal drei ein eigenes Abfertigungsgebäude für die nationale Fluggesellschaft eröffnet.

Im Gegensatz zu Air Berlin, die bereits im Zuge der geplanten Mitgliedschaft in der Oneworld-Allianz begonnen hat, ihr Business-Class-Programm auf den Langstreckenflugzeugen zu modernisieren, gilt Etihad als Luxus-Airline. Für die zahlungskräftigen Scheichs leistet man sich bei zahlreichen Maschinen eine erste Klasse, die kürzlich als beste ihrer Art ausgezeichnet wurde. Auch sonst bekommt die Airline Preise für ihre Qualität.

2008 erteilte Etihad auf der Farnborough Air Show den damals größten Auftrag der Luftfahrtgeschichte: Festbestellungen und Kaufoptionen für 205 Flugzeuge. Derzeit wartet man auf die Auslieferung von insgesamt 100 Maschinen. Dazu gehören zehn Megaliner des Typs Airbus A380, die ab 2014 ausgeliefert werden, sowie die mit 35 Maschinen künftig weltweit größte Flotte der neuen Boeing 787 „Dreamliner“. 2020 will Etihad über 168 Maschinen verfügen und damit 25 Millionen Fluggäste zu bis zu 100 Zielen transportieren. Rainer W. During

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