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Wirtschaft: Magazin bestreitet Aktenfund

„Capital“:Telekompapiere nicht beschlagnahmt

Berlin - In der Affäre um die Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten durch die Telekom bestreitet das magazin „Capital“, dass in ihren Redaktionsräumen interne Unterlagen der Telekom gefunden worden seien. In seiner bisher einzigen Stellungnahme zu der Affäre hatte Telekom-Aufsichtsrat Wilhelm Wegner im Tagesspiegel gesagt, der damalige Aufsichtsratschef des Konzerns, Klaus Zumwinkel, habe ihn 2005 mit dem Vorwurf konfrontiert, interne Informationen an die Presse gegeben zu haben. Zur Begründung habe Zumwinkel auf die eidesstattliche Erklärung eines Mitarbeites von „Capital“ verwiesen, wonach in der Redaktion gefundene Telekom-Unterlagen von Wegner stammen sollten.

„Im Jahr 2003 gab es zwei Einbrüche in der Capital-Redaktion“, sagte der stellvertretende Chefredakteur Carsten Prudent. „Dass bei den damals erfolgten Ermittlungen der Kriminalpolizei zu der Einbruchsserie irgendwelche Telekom- Unterlagen in der Redaktion sichergestellt worden seien, ist mir nicht bekannt und halte ich auch für abwegig.“ Das Wirtschaftsmagazin hatte in den fraglichen Jahren wiederholt aus internen Unterlagen der Telekom zitiert und gilt als eines der Hauptziele der Spitzelaktion.

Ein Sprecher von Zumwinkel wollte sich auf wiederholte Anfrage des Tagesspiegels nicht zum Treffen Zumwinkels mit Wegner äußern. Der von Wegner geschilderte Ablauf des Gesprächs widerspricht bisherigen Darstellungen, wonach ein Maulwurf im Auftrag der Telekom bei „Capital“ eingeschleust worden sein soll, der Kontakte zwischen Wegner und einem Journalisten von „Capital“ nachweisen sollte. ball

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