zum Hauptinhalt

Wirtschaft: MAN fordert Daimler heraus

München/Hamburg - MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen hat eine klare Botschaft an seine 52 000 Beschäftigten: In den kommenden acht Jahren will er zum weltweit führenden Hersteller von Lastwagen aufsteigen. „Wir wollen bis 2020 die Nummer eins im Geschäftsfeld der Commercial Vehicles werden“, schreibt Pachta-Reyhofen in einem Brief an die Mitarbeiter.

München/Hamburg - MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen hat eine klare Botschaft an seine 52 000 Beschäftigten: In den kommenden acht Jahren will er zum weltweit führenden Hersteller von Lastwagen aufsteigen. „Wir wollen bis 2020 die Nummer eins im Geschäftsfeld der Commercial Vehicles werden“, schreibt Pachta-Reyhofen in einem Brief an die Mitarbeiter. Die Botschaft ist eine Kampfansage an Daimler. Der Konkurrent aus Stuttgart steht derzeit da, wo MAN nach Pachta-Reyhofens Worten hin will, an der „Weltspitze der Nutzfahrzeughersteller“. Auch zwei chinesische Anbieter muss er auf dem Weg noch abhängen.

MAN setzt bei dem Vorhaben auf die Macht des Volkswagen-Konzerns, der 56 Prozent der Aktien hält. „Dabei erhalten wir Rückenwind durch Kooperationen innerhalb der Volkswagen-Gruppe“, teilt der Vorstandschef seiner Mannschaft in dem Schreiben mit, das dem „Handelsblatt“ vorliegt. Unterstützt wird der Lkw-Hersteller zudem „durch erfahrene Berater von Porsche Consulting.“

Der Brief, den Pachta-Reyhofen und Betriebsratschef Jürgen Dorn vor wenigen Tagen verschickten, ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen strebt MAN die Weltmarktführerschaft bei Lastwagen an, obwohl die aktuelle Nummer eins derzeit viel größer ist. Dabei folgt MAN dem Vorbild von Großaktionär Volkswagen, der sich im Pkw-Geschäft die Branchenspitze bis 2018 zum Ziel nimmt. Zum anderen sendet Pachta-Reyhofen eine Botschaft an Scania, den anderen Lastwagenhersteller, an dem VW beteiligt ist. Die Schweden werden in der neuen MAN-Strategie namentlich gar nicht erwähnt. Stattdessen bündeln jetzt VW und MAN ihre Kräfte.

Der Angriff auf Daimler erfolgt zunächst im Kleinen. MAN plant eine neue Familie von Kleinlastern mit einem zulässigen Gesamtgewicht unterhalb von 7,5 Tonnen, die 2015 auf den Markt kommen soll, wie das „Handelsblatt“ aus Konzernkreisen erfuhr. Der Clou: Wichtige Komponenten wie Motoren und Getriebe sollen kostengünstig aus dem Reich von Volkswagen kommen. HB

Zur Startseite