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Wirtschaft: MAN muss noch mehr Personal abbauen

Bei der Münchner MAN droht nach einem überraschenden Verlust im ersten Quartal des laufenden Jahres erneut ein Stellenabbau. "Wir müssen ganz klar noch mehr tun, als bisher geplant", sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht in München mit Blick auf das defizitäre Omnibusgeschäft, aber auch die verlustträchtigen Raumfahrtaktivitäten des Mischkonzerns.

Bei der Münchner MAN droht nach einem überraschenden Verlust im ersten Quartal des laufenden Jahres erneut ein Stellenabbau. "Wir müssen ganz klar noch mehr tun, als bisher geplant", sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht in München mit Blick auf das defizitäre Omnibusgeschäft, aber auch die verlustträchtigen Raumfahrtaktivitäten des Mischkonzerns. Es sei aber noch offen, ob es nur zu personellen Umsetzungen innerhalb der Gruppe oder einem echtem Abbau von Stellen komme, der über die laufende Streichung von 6000 der insgesamt 76 500 Arbeitsplätze hinaus gehe.

Unter dem Strich muss der Mischkonzern in den ersten drei Monaten 2002 rund 75 Millionen Euro Verlust nach 91 Millionen Euro Gewinn im Vorjahresquartal verbuchen. Nicht die Tatsache des Defizits, sondern dessen Höhe sei überraschend, räumte Rupprecht ein. Analysten hatten allerdings im Vorfeld mit Quartalsgewinnen gerechnet.

Zum Handeln zwinge zum einen die Flaute in der kommerziellen Raumfahrt, die die MAN-Beteiligung an der Europarakete Ariane treffe, sagte Rupprecht. Diese Aktitivität ist dem MAN-Bereich Maschinen- und Anlagenbau zugeordnet, dessen Ergebnis im ersten Quartal 2002 vor Steuern mit 43 (Vorjahr plus sechs) Millionen Euro ins Minus gerutscht ist.

Zweites Sorgenkind ist die MAN-Nutzfahrzeugsparte, die bis Ende März vor Steuern 75 (Vorjahr plus 18) Millionen Euro Verlust eingefahren hat. Während Rupprecht für den Lkw künftig wieder auf bessere Ergebnisse baut, gebe es beim Omnibus noch Handlungsbedarf. Das gelte sowohl für die traditionelle Busfertigung in Salzgitter als auch für die jüngst zugekaufte Marke Neoplan.

Am Ziel, das 2001 massiv auf 213 Millionen Euro eingebrochene Vorsteuerergebnis wieder zu verbessern, hält Rupprecht fest. Wegen Sonderlasten durch Ariane, der allgemein flauen Konjunktur und eines möglicherweise überhöhten Metall-Tarifabschlusses stehe das Ergebnisziel aber "erheblich unter Vorspannung", räumte er ein. "Mit Knirschen und zusätzlichen Anstrengungen" werde MAN es dennoch erreichen. "Angemessene" Ergebnisse werde MAN aber erst von 2003 an wieder schaffen und dann beim Ertrag durchstarten. Bis 2005 soll die Ertragskraft um 700 Millionen Euro gegenüber dem Stand vom Anfang des vergangenen Jahres gesteigert werden.

tmh

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