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Managerbezüge: Studie: Vorstandsgehälter im Schnitt um 17,5 Prozent gestiegen

Die gute Konjunktur lässt die Prämien für Top-Manager sprudeln: Vor allem in den Dax-Konzernen steigen die Vorstandsgehälter deutlich. Ob es den Betrieben dabei wirtschaftlich gut geht, ist nicht unbedingt ausschlaggebend.

Die Vorstände in deutschen Unternehmen haben 2006/2007 deutlich mehr verdient. Vor allem wegen der guten Konjunktur stiegen die Bezüge im Durchschnitt um 17,5 Prozent. Das berichtet die Management-Beratung Kienbaum in Gummersbach bei Köln und beruft sich auf eine Studie, für die die Daten von 4300 Vorständen aus 1300 Unternehmen erhoben worden waren.

Die Grundgehälter der Unternehmensführer blieben dabei der Umfrage zufolge weitgehend gleich. Durch die gute wirtschaftliche Lage  seien aber die variablen erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile gestiegen, erklärte Kienbaum. Dadurch verdienten vor allem die Vorstände börsennotierter Unternehmen besser: In Dax-Unternehmen stiegen die Gehälter demnach um knapp ein Viertel, bei Firmen im Tec-Dax sogar um die Hälfte. Bei nicht-börsennotierten Gesellschaften stiegen die Vorstandsgehälter dagegen im Vergleich nur um 12,6 Prozent.

44 Unternehmen zahlen dem Vorstand mehr als zwei Millionen Euro

Ein Viertel der erfassten Unternehmen zahlte ihren Vorständen weniger als 200.000 Euro jährlich, 36 Prozent zahlten zwischen 200.000 und 400.000 Euro. Die übrigen knapp 40 Prozent der Unternehmen entlohnten ihre Vorstände noch besser: Bei 350 Unternehmen waren es mehr als 500.000 Euro, 128 Gesellschaften zahlten über eine Million und 44 sogar mehr als zwei Millionen Euro.

Das Salär der Vorstandschefs lag dabei im Schnitt noch einmal um 50 Prozent über dem Gehalt der anderen Vorstandsmitglieder. In der Praxis reichten die Zuschläge von 10 bis 300 Prozent.

Größe des Unternehmens entscheidend

Die Größe des Unternehmens ist Kienbaum zufolge wesentlich: Während ein Vorstand in einem Unternehmen mit 1000 bis 2000 Mitarbeitern im Schnitt 471.000 Euro kassiert, kommt sein Kollege bei einer Gesellschaft mit mehr als 50.000 Mitarbeitern auf durchschnittlich 2,6 Millionen Euro im Jahr. In Firmen mit 200 bis 300 Millionen Euro Gewinn erhalten die Vorstände im Durchschnitt knapp 1,1 Millionen Euro. Aber auch Unternehmen in schwieriger wirtschaftlicher Lage zahlten ihren Vorständen teilweise "attraktive Gesamtgehaltspakete".

Die wirtschaftliche Situation eines Betriebes ist also nicht unbedingt ausschlaggebend: Wenn es einem Unternehmen schlecht geht, bietet es den Vorständen dennoch häufig  ein attraktives Gehalt. "Topmanager, die zur Bewältigung einer Krise von außerhalb geholt werden, fordern für ihr Engagement einen Risikozuschlag", erklärt dazu ein Kienbaum-Experte.

Für die Studie waren die Geschäftsberichte für 2006 ausgewertet worden und mit denen von 2005 verglichen worden. (jam/dpa/AFP)

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