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Wirtschaft: Managergehälter in der Kritik

Kanzler fordert Anstand und Moral

Berlin (fo). Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat in seiner Regierungserklärung am Donnerstag überhöhte Managergehälter und Abfindungen kritisiert. Damit schließt sich der Kanzler der Kritik von Aktionärsschützern an, die einigen Managern Selbstbedienung vorwerfen. Als unzureichend wird auch die mangelnde Transparenz bei Vorstandsgehältern bezeichnet. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) beklagt, dass erst neun der großen DaxFirmen die Einkommen der Vorstände detailliert veröffentlichen. Die Bundesregierung setzt bislang auf freiwillige Regeln der Corporate-Governance-Kommission (siehe Lexikon), um ein Gesetz zu vermeiden. In diesem Jahr will sich das Bundesjustizministerium genau ansehen, welche Unternehmen der gewünschten Offenlegung nachkommen. „Diese Hauptversammlungs-Saison ist der Prüfstein“, sagte ein Sprecher des Ministeriums dieser Zeitung.

Der Bundeskanzler beklagte in seiner Regierungserklärung, dass „einige hundert Spitzenverdiener“ unter deutschen Unternehmern Millionenvergütungen kassieren. „Das mag zwar nach Recht und Gesetz sein, es ist aber nicht nach Moral und Anstand“, sagte Schröder. Bei den Reformen seien nicht nur Arbeitnehmertugenden gefragt. „Es müssen auch Arbeitgebertugenden sein.“ Schröder fügte hinzu: „Auch in Zeiten der Globalisierung ist die Sozialbindung des Eigentums keineswegs hinfällig geworden.“

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