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Wirtschaft: Mannesmann: Rutschpartie in die Verlustzone

In den ersten Monaten unter der Regie des weltgrößten Mobilfunkkonzerns Vodafone ist der vom früheren Mannesmann-Konzern übrig gebliebene Telekommunikationsbereich tief in die roten Zahlen geraten. Insgesamt wies das Unternehmen in seinem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht nach Steuern einen Verlust von 456 Millionen Euro aus.

In den ersten Monaten unter der Regie des weltgrößten Mobilfunkkonzerns Vodafone ist der vom früheren Mannesmann-Konzern übrig gebliebene Telekommunikationsbereich tief in die roten Zahlen geraten. Insgesamt wies das Unternehmen in seinem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht nach Steuern einen Verlust von 456 Millionen Euro aus. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte der Konzern, zu dem damals auch noch die inzwischen verkauften Bereiche Atecs, Tubes und Uhren gehörten, noch einen Gewinn von 250 Millionen Euro ausgewiesen. Ursache für den Rückgang seien insbesondere die höheren Finanzierungskosten aus den Mannesmann-Akquisitionen der Vergangenheit gewesen, betonte das Unternehmen. Der Umsatz von Mannesmann Telecommunications explodierte dagegen geradezu. Durch die erstmalige Einbeziehung der italienischen Gesellschaften Omnitel und Infostrada erhöhte er sich um 138 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Gut zwei Drittel des Zuwachses stammten nach Konzernangaben aus den Neuerwerbungen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebit) verbesserte sich um vier Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis, das heisst ohne Atecs, Tubes und Uhren, ergebe sich sogar eine Steigerung um 58 Prozent, berichtete das Unternehmen. Die Zahl der Beschäftigten nahm in den ersten sechs Monaten bei Mannesmann Telecommunications um rund 12 200 zu und lag bei knapp 30 800. Ausschlaggebend dafür waren Akquisitionen und Personalaufstockungen, insbesondere bei Mannesmann D2.

Die deutsche Mobilfunktochter konnte im ersten Halbjahr rund 4,3 Millionen neue Kunden hinzugewinnen. Das waren bereits 22 Prozent mehr als im gesamten Jahr 1999. Ende Juni belief sich der Kundenbestand auf rund 13,8 Millionen. Der Umsatz nahm um 41 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Die italienische Mobilfunktochter Omnitel gewann rund 2,1 Millionen neue Kunden. Damit lag der Teilnehmerbestand Ende Juni (12,5 Millionen Kunden) um fast 60 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg um 39 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro. Die deutsche Festnetztochter Mannesmann Arcor steigerte ihren Umsatz nicht zuletzt durch die Einbeziehung der Neuerwerbungen Omnitel und Isis um 48 Prozent auf rund 800 Millionen Euro und konnte damit ihre führende Position unter den neuen Anbietern ausbauen. Das bereits in 20 Ortsnetzen verfügbare ISDN-Angebot soll auf weitere Städte ausgebaut werden. Das italienische Gegenstück zu Arcor, Infostrada, steigerte den Umsatz um 38 Prozent auf rund 450 Millionen Euro.

Für das zweite Halbjahr erwartet Mannesmann ein weiteres kräftiges Wachstum insbesondere im Mobilfunkgeschäft. Das Nettoergebnis des Gesamtjahres werde auch von den Erträgen aus dem Verkauf von Gesellschaften geprägt sein, betonte das Unternehmen.

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