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Wirtschaft: Maschinenbau: Verband will niedrigere Steuern

Nicht Subventionen, sondern Steuersenkungen sind nach Ansicht des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) das beste Mittel, um die deutsche Wirtschaft konkurrenzfähig zu halten. Den Mangel an Fachkräften in Deutschland machte der Verband, dem 3000 vorwiegend mittelständische Unternehmen angehören, als größtes Innovationshemmnis aus.

Nicht Subventionen, sondern Steuersenkungen sind nach Ansicht des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) das beste Mittel, um die deutsche Wirtschaft konkurrenzfähig zu halten. Den Mangel an Fachkräften in Deutschland machte der Verband, dem 3000 vorwiegend mittelständische Unternehmen angehören, als größtes Innovationshemmnis aus. Eine Reduzierung des Spitzensteuersatzes gebe den Unternehmen den nötigen finanziellen Spielraum, den sie für Innovationen bräuchten, machte Manfred Wittenstein, der im VDMA den Ausschuss Forschung und Innovation leitet, am Montag in Berlin deutlich. Bei der Vorstellung einer Studie zum Thema "Innovationswege im Maschinenbau" forderte er, dass statt "direkter staatlicher Einflussnahme" die Eigenverantwortung der innovativen Unternehmen gestärkt werden müsse. Es könne nicht sein, dass man auf den Staat warte, der einem in der Krise weiterhelfe, sagte Wittenstein.

Sorgen bereitet den Unternehmen der Branche der seit langem vorhandene Fachkräftemängel. "Jedes Jahr werden 6000 bis 7000 Ingenieure benötigt, die die Hochschulen derzeit einfach nicht hergeben", erklärte Wittenstein. Und das, obwohl die deutschen Maschinenbau-Unternehmen elf bis zwölf Prozent ihres Umsatzes für Forschung und Entwicklung ausgäben - im Vergleich mit anderen führenden Wirtschaftsnationen ist das die Spitzenstellung. Zwar seien die Werbekampagnen, mit denen man versuche, junge Menschen zum Ingenieurstudium zu motivieren, durchaus erfolgreich. Aber der Ingenieurmangel werde weiterhin das größte Innovationshemmnis bleiben.

Der Abwärtstrend der Weltwirtschaft hat jedoch auch die Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft getroffen. Seit Monaten sind die Auftragseingänge rückläufig. Im August lagen die Order aus dem Ausland um 28 Prozent unter Vorjahresniveau, aus dem Inland kamen elf Prozent weniger. Für 2002 rechnet der Verband mit einem Rückgang der Produktion um zwei Prozent. Insgesamt sind im Maschinen- und Anlagenbau rund 900 000 Mitarbeiter beschäftigt, 13 000 mehr als vor einem Jahr. Der VDMA ist eine private Organisation mit freiwilliger Mitgliedschaft. 90 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter.

nne

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