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Wirtschaft: Massive Verluste setzen sich fort - Anleger sollen Ruhe bewahren

Die durch Zinsängste und Gewinnmitnahmen ausgelösten massiven Kursverluste an der Welt-Leitbörse New York haben am Mittwoch erneut die anderen Aktienmärkte weltweit belastet. Die deutlichsten Rückgänge mussten dabei Hongkong mit einem Minus von rund sieben Prozent und Stockholm mit fast fünf Prozent hinnehmen.

Die durch Zinsängste und Gewinnmitnahmen ausgelösten massiven Kursverluste an der Welt-Leitbörse New York haben am Mittwoch erneut die anderen Aktienmärkte weltweit belastet. Die deutlichsten Rückgänge mussten dabei Hongkong mit einem Minus von rund sieben Prozent und Stockholm mit fast fünf Prozent hinnehmen.

Am deutschen Aktienmarkt gab der Aktienindex Dax zeitweise um drei Prozent nach, während der Nemax-50-Index am Neuen Markt um bis zu neun Prozent einbrach. Zum Schluss des Handels konnten sich die Börsenbarometer dann leicht erholen. Der Dax schloss bei 6502,07 (Vortag 6586,95) Punkten, der Nemax bei 4810,34 (4976,01) Punkten. Unterstützend wirkte sich die feste Verfassung der Finanztitel aus, die erneut von Fusionsgerüchten profitierten. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Zinsen unverändert zu lassen, wirkte sich nicht nachhaltig auf die Kurse aus.

In New York hatte der Dow-Jones-Index am Dienstag um 3,2 Prozent auf 10 997 Punkte nachgegeben. Der technologielastige Nasdaq-Index musste gar den nach Punkten größten Verlust seiner Geschichte verkraften und war um 229 Zähler oder 5,55 Prozent auf 3901 Punkte gefallen. Der Index war in den vergangenen Monaten von Rekord zu Rekord geeilt und hatte 1999 insgesamt rund 80 Prozent zugelegt.

Von einem "Crash" oder einem länger anhaltenden Abwärtstrend gingen indes nur wenige Marktteilnehmer aus. Sie rieten den Kleinaktionären, Ruhe zu bewahren und ihre Aktien zu halten. Panik sei ein schlechter Ratgeber, hieß es bei der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre. Nach dem jüngsten Aufwärtstrend seien die Märkte einfach reif gewesen für einen Rückgang, hieß es. Zudem sei eine baldige Zinserhöhung in den USA bereits seit geraumer Zeit von einigen Analysten nicht ausgeschlossen worden. Allerdings hätten diese Bedenken in der allgemeinen Euphorie steigender Kurse zuletzt bei den Anlegern wenig Beachtung gefunden. Das werde jetzt innerhalb weniger Tage nachgeholt, weshalb es auch zu diesen deutlichen Kursrückgängen komme. Auch aus fundamentaler Sicht gebe es zudem keine Gründe, die für einen anhaltenden Abwärtstrend der Aktienkurse sprechen würden, hieß es auf dem Börsenparkett weiter.

Mahnende Worte kamen von der Deutschen Bank. "Jeder versucht sich derzeit mit Pfeifen im Dunkeln und legt den Abschwung als eine gesunde Korrektur aus. Das Risiko aber ist, dass wir einen weiteren deutlichen Kursverfall der Technolgie-Aktien sehen und Privatanleger dabei in Panik geraten könnten," hieß es. Zunächst würden jetzt alle auf die weitere Entwicklung der Kurse an der New Yorker Börse blicken.

Dort setzte sich die Abwärtsentwicklung zur Eröffnung fort. An der Wall Street gab der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte in der ersten Stunde des Handels um 7,14 Punkte auf 10 990,79 nach. Technologie-Werte standen erneut unter Druck; der Nasdaq-Index fiel um weitere vier Prozent oder 153,18 Punkte auf 3748,51 Zähler.

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