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Wirtschaft: Media-MOST: Gasprom klagt gegen Medienunternehmer

Im Streit um den Verkauf der Mediengruppe Media-MOST hat der staatliche Erdgaskonzern Gasprom die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sie prüfe Vorwürfe, wonach Konzernchef Wladimir Gussinski Schulden nicht begleiche und Vermögen ins Ausland transferiere, teilte der Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Im Streit um den Verkauf der Mediengruppe Media-MOST hat der staatliche Erdgaskonzern Gasprom die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sie prüfe Vorwürfe, wonach Konzernchef Wladimir Gussinski Schulden nicht begleiche und Vermögen ins Ausland transferiere, teilte der Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag mit. Kurz zuvor hatte Gussinski seine Einwilligung zum Verkauf des hoch verschuldeten Konzerns an Gasprom zurückgenommen. Nach seiner Darstellung hatte er im Juli nur unter Zwang dem Verkauf des Konzerns für eine Summe von 1,7 Milliarden Mark zugestimmt. Die Staatsanwaltschaft wies einen Zusammenhang zwischen der Einstellung der Korruptionsermittlungen gegen Gussinski und der Vertragsunterzeichnung zurück.

Media-MOST gehört zu den wenigen Medienunternehmen, die kritisch über den Tschetschenien-Krieg und die russische Regierung berichten und war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von Beschlagnahmungen und Durchsuchungen. Gussinski musste Ende Juni unter dem Vorwurf der Unterschlagung ins Gefängnis. Ende Juli ließen die Ermittler alle Betrugsvorwürfe gegen ihn fallen. Damals wurde über einen "Deal" zwischen dem Medien-Magnaten und dem Kreml spekuliert. Gasprom besitzt bereits 14 Prozent der Anteile an Media-MOST, darüber hinaus schuldet die Holding dem Erdgas-Riesen 473 Millionen Dollar.

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