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Wirtschaft: Medien: Leo Kirch läuft die Zeit davon

Das wochenlange Ringen um das Medienimperium des Filmrechtehändler Leo Kirch geht morgen nach vier Tage Pause in eine neue Runde. Viel Zeit bleibt den Banken und den Investoren nicht mehr, um sich über die Zukunft des Kirch-Konzerns klar zu werden.

Das wochenlange Ringen um das Medienimperium des Filmrechtehändler Leo Kirch geht morgen nach vier Tage Pause in eine neue Runde. Viel Zeit bleibt den Banken und den Investoren nicht mehr, um sich über die Zukunft des Kirch-Konzerns klar zu werden. Denn die Zahlungsverpflichtungen, die in diesem Monat auf das Unternehmen zukommen, werden sich ohne eine zügige Übereinkunft von Gläubigern und Investoren nicht bedienen lassen.

Für die stellt sich jetzt die Frage, was für sie teurer wird: Lassen sie Kirch in die Insolvenz gehen, wird es für die Investoren vielleicht nicht so teuer wie eine Sanierung. Doch sie verlieren das Mitspracherecht. Und sie könnten nur mitbieten, aber nicht mehr mit entscheiden, wenn es darum geht, wer welche Teile des Unternehmens bekommt. Stellen sie dagegen einen Überbrückungskredit bereit, müssen sie sich mit den Gläubigerbanken verständigen, wer künftig für welches Risiko gerade steht.

Es sieht so aus, als werde der australische Unternehmer Rupert Murdoch künftig eine operative Rolle im Unternehmen übernehmen. Das ist keine schlechte Idee. Zwar fürchtet vor allem die deutsche Politik den Mann ohne Manieren. Doch gilt Murdoch nur als die zweitschlimmste Lösung. Für viel bedenklicher wird ein Einstieg Silvio Berlusconis bei Pro 7 und SAT 1 gehalten. Und: Unabhängig davon, auf welchen Weg die Investoren und Gläubiger von Leo Kirch sich in dieser Woche einigen - ohne die Zustimmung der Politik und der Medienwächter lässt sich in Deutschland immer noch kein Medienkonzern regieren.

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