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Medienbericht: Datenleck bei BKK Gesundheitskasse

Deutschlands größte Betriebskrankenkasse wird erpresst: Der BKK Gesundheitskasse wurden Unterlagen zum Kauf angeboten - andernfalls würden die Daten veröffentlicht. Nach einem Bericht des TV-Magazins "Kontraste" hatten Hilfskräfte eines Subunternehmens Zugriff auf die Daten.

Bei der BKK Gesundheitskasse, mit 1,5 Millionen Versicherten die größte deutsche Betriebskrankenkasse, hat es nach einem Bericht des TV-Magazins „Kontraste“ ein Sicherheitsleck gegeben. Möglicherweise seien hochsensible medizinische Daten in die Hände von Unbefugten gelangt, berichtet „Kontraste“ in seinem Beitrag, der am Donnerstagabend in der ARD ausgestrahlt werden sollte. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar sei schockiert. Ein Sprecher der BKK Gesundheitskasse sagte am Donnerstag auf Anfrage, das Unternehmen werde erpresst.

Nach Recherchen des TV-Magazins hatte die Krankenkasse eine externe Firma mit der Betreuung ihrer Telefon-Hotline betraut. Diese habe einen Subunternehmer angeheuert, der ungelernte Hilfskräfte beauftragte. Die Hilfskräfte hätten von privaten Computern oder Laptops Daten wie medizinische Diagnosen abrufen und speichern können. Der Datenschutzbeauftragte Schaar sagte dem Magazin, bei der Krankenkasse sei offensichtlich beim Schutz personenbezogener Daten vieles versäumt worden. Ein so leichtfertiger Umgang mit Sozialdaten sei ihm noch nicht untergekommen.

Die BKK Gesundheitskasse hat nach eigenen Angaben die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Ein unbekannter Mann habe in der vergangenen Woche telefonisch nicht konkret bezeichnete Unterlagen zum Kauf angeboten, sagte der Sprecher der Kasse. Der Mann habe damit gedroht, die Unterlagen zu veröffentlichen. Die BKK Gesundheitskasse sei darauf nicht eingegangen. Wieviel Geld der Unbekannte für die Unterlagen fordert, sei nicht bekannt.

Ob tatsächlich Daten in unbefugte Hände gelangt sind, sei derzeit nicht bewiesen. Allerdings habe die Krankenkasse der Firma, die mit der Betreuung der Telefon-Hotline beauftragt war, den Zugang zu ihrem Rechner am Dienstag entzogen. Das Bundesgesundheitsministerium, der Bundesdatenschutzbeauftragte und das Bundesversicherungsamt seien informiert worden. (dpa)

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