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Wirtschaft: Mehdorn muss Aufsichtsrat nicht fürchten

Berlin - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat vom Aufsichtsrat vorerst keinen Widerstand gegen seine Umzugspläne zu erwarten. Das Gremium will den Vorstand nach Informationen des Tagesspiegels am Mittwoch auffordern, die Alternativen zu prüfen, und diese erst auf seiner folgenden turnusgemäßen Sitzung im Frühjahr beraten.

Berlin - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat vom Aufsichtsrat vorerst keinen Widerstand gegen seine Umzugspläne zu erwarten. Das Gremium will den Vorstand nach Informationen des Tagesspiegels am Mittwoch auffordern, die Alternativen zu prüfen, und diese erst auf seiner folgenden turnusgemäßen Sitzung im Frühjahr beraten. Das solle bei der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums am heutigen Dienstagabend in Berlin vereinbart werden, hieß es. Ohnehin sei der Bund als Eigentümer im Aufsichtsrat noch mit den Vertretern der alten Regierung repräsentiert, die nur zum Teil Mitglied blieben.

Auch Mehdorn sagte am Montag, er erwarte keinen Beschluss des Aufsichtsrats in dieser Frage. Zunächst seien die wirtschaftlichen Aspekte zu bewerten, danach werde entschieden. „Wir gehen davon aus, dass wir in Ruhe bis Mitte, Ende Februar unsere Hausaufgaben machen.“

Dass die Bahn in der jetzigen Phase der Überlegungen eine förmliche Vereinbarung mit der Hansestadt Hamburg treffe, sei ausgeschlossen, hieß es aus dem Unternehmen. In einem Entwurf war nach Informationen des Tagesspiegels von einem Umzug der Konzernzentrale samt 1500 bis 2000 Mitarbeitern und einem Neubau in Hamburg für rund 400 Millionen Euro die Rede. Dafür hätte die Bahn sich stufenweise am Hafenbetreiber HHLA und an der Hamburger Hochbahn beteiligen können. Ein Kompromiss-Szenario sieht vor, die Logistik-Aktivitäten der Bahn in Hamburg zu bündeln, den Konzernsitz aber in Berlin zu belassen.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, sagte am Montag, die „politische Einflussnahme bis in die kleinsten Details“ müsse aufhören. Mehdorn wird in Kürze zu einem Antrittsbesuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.

Norbert Hansen, Vorsitzender der deutschen Gewerkschaft Transnet, erntete unterdessen Kritik für seine Drohung, bei einer Trennung des Schienennetzes von der Bahn Streiks zu organisieren. „Das ist skandalös und grenzt an Nötigung von Verfassungsorganen“, sagte SPD-Verkehrsexperte Peter Danckert dem Tagesspiegel. Hintergrund ist die geplante Teil-Privatisierung der Bahn. Hansen hatte gesagt, bei einem Börsengang der Bahn ohne Netz seien bis zu 50 000 Arbeitsplätze gefährdet. mod/brö

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