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Wirtschaft: Mehr Arbeitslose, aber auch mehr Jobs

In keinem anderen Bundesland entstehen derzeit so viele Stellen wie in Berlin.

Berlin - Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Arbeitslosen ist in Berlin und Brandenburg saisonbedingt im Januar gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte, waren im Januar 215 000 Menschen in der Hauptstadt ohne Job – rund 13 000 mehr als im Dezember des Vorjahres. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11,9 Prozent. Und nun die gute: Das ist der niedrigste Januar-Wert seit 1991, sagt Dieter Wagon, Leiter der BA-Regionaldirektion Berlin-Brandenburg: „Die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin ist weiter gut.“ Den Arbeitsagenturen und Jobcentern seien im Januar 2014 rund 200 offene Stellen mehr gemeldet worden als im Vorjahresmonat. In Brandenburg erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen auf gut 142 000. Deutschlandweit waren im Januar laut BA erstmals seit zehn Monaten wieder deutlich mehr als drei Millionen Menschen ohne Arbeit – der Anstieg fiel aber deutlich geringer aus als für die Jahreszeit üblich.

Obwohl die Witterung in Berlin in diesem Januar im Vergleich zu anderen Jahren eher mild ausfiel, hätte sich die Jahreszeit dennoch negativ auf dem Arbeitsmarkt in der Region bemerkbar gemacht, sagte Wagon. So sei die Arbeitslosenquote in der Hauptstadt vor allem deswegen gestiegen, weil auf Baustellen und in der Gastronomie in der kalten Saison weniger Personal benötigt wird. Auch hätten sich im Januar viele Menschen arbeitslos gemeldet, deren Beschäftigungsverträge zum Jahresende ausgelaufen seien.

Bei der Arbeitslosenquote hat Berlin im bundesweiten Vergleich aufgeholt. Erstmals seit 2009 rangiert die Hauptstadt nicht mehr an letzter Stelle der Arbeitsmarktstatistik, sondern lässt bei der saisonal bereinigten Quote von 11,5 Prozent Sachsen-Anhalt (12,0 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (13,2 Prozent) hinter sich. „Dieser hoffnungsvolle Start ins neue Jahr deutet darauf hin, dass Berlin auf einem guten Weg ist, die Rote Laterne dauerhaft abzugeben“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Berlin, Christian Wiesenhütter.

Spitze ist Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern bei der Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung: 2013 führte die Hauptstadt hier mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent die bundesweite Statistik an. Der Bundesdurchschnitt lag bei 1,1 Prozent. Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Christian Amsinck, rechnet damit, dass sich dieser positive Trend auch 2014 fortsetzt: „Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Beschäftigung.“ Sarah Kramer

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