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Wirtschaft: Mehr Geld für den Osten

Kreditgeschäft der ostdeutschen Sparkassen zieht an

Berlin - Die Belebung der ostdeutschen Wirtschaft schlägt sich in einem stärkeren Kreditgeschäft nieder. Im ersten Halbjahr sei das Volumen der neu zugesagten Kredite um 20 Prozent gestiegen, sagte der geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV), Rainer Voigt, am Mittwoch in Berlin. Insgesamt seien neue Kredite in Höhe von 2,3 Milliarden Euro zugesagt worden. Mehr als eine Milliarde Euro davon ging an Unternehmen – auch dies ist ein Anstieg um gut 15 Prozent. „Das deutet auf eine Belebung der Wirtschaft in den kommenden Monaten hin“, sagte Voigt. Vor allem exportorientierte Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe hätten verstärkt neue Kreditzusagen erhalten. Von Mitte 2005 bis Mitte 2006 stieg das Kreditneugeschäft mit der Wirtschaft sogar um 23,2 Prozent.

Der OSV vertritt insgesamt 60 Sparkassen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Präsident Voigt zeigte sich mit dem Geschäft im ersten Halbjahr zufrieden. Es sei „erwartungsgemäß moderat“ verlaufen. Der Einlagenbestand sank bis Ende Juni um 1,3 auf 74,2 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit einem leicht rückläufigen operativen Ergebnis. 2005 hatte es bei 1,3 Milliarden Euro gelegen. Trotzdem bleiben die ostdeutschen Sparkassen im Vergleich zu anderen Instituten durchschnittlich sehr rentabel.

Voigt griff auch die EU-Kommission scharf an, mit der die Bundesregierung zurzeit um den Schutz des Sparkassennamens ringt. Die Gemeinwohl-Orientierung der Sparkassen passe nicht ins Weltbild der EU-Kommission, sagte Voigt. Sie wolle sie für diejenigen handelbar machen, deren Maßstab die höchstmögliche Rendite sei. Der Name „Sparkasse“ ist in Deutschland bisher öffentlich-rechtlichen Instituten vorbehalten. Darin sieht die EU-Kommission einen Verstoß gegen europäisches Recht und fordert Änderungen von der Bundesregierung, die notfalls mit einer Klage durchgesetzt werden sollen. Voigt sieht die deutsche Politik auf seiner Seite. „Ich habe die Signale der Länderfinanzminister und der Bundesregierung so verstanden, dass Sparkassen gewollt sind und man keine Änderung herbeiführen will.“ stek

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