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Mehr netto: Kostenlos? Von wegen

Gratis-Girokonten gehen ins Geld, wenn man sich nicht an die Regeln hält.

Zu den Dingen, die jeder braucht, gehört das Girokonto. Doch viele Kunden geben für ihr Konto zu viel aus, heißt es bei der Stiftung Warentest. Nach Meinung der Verbraucherschützer sollte jeder, der bei einer Filialbank für sein Konto mehr als 80 Euro im Jahr oder bei einer Onlinebank mehr als 40 Euro (inklusive Kreditkarte) zahlt, einen Wechsel erwägen.

Kein Problem, denkt da mancher, schließlich werben ja genug Banken mit kostenfreien Konten. Doch meist handelt es sich dabei um Gehaltskonten: Man kann sie also nur nutzen, wenn man ein regelmäßiges Einkommen bezieht. Zudem wird bei den Gratiskonten oft ein Mindesteingang gefordert. So erwartet die Postbank monatliche Eingänge von mindestens 1250 Euro; bleibt man darunter, fallen jeden Monat 5,90 Euro Gebühren an. Bei der Dresdner Bank liegt die Grenze bei 650 Euro, hat man weniger, schlägt das Konto mit 4,95 Euro im Monat zu Buche. Bei der Hypo-Vereinsbank muss man monatlich mindestens 25 Euro sparen. Wer das schafft, bekommt 3,4 Prozent Zinsen auf das Ersparte. Wem das nicht gelingt, der muss im Monat sieben Euro für das Konto zahlen.

Das Online-Girokonto ist nicht für jeden das richtige

Wichtig auch bei der Auswahl der Bank: Die EC-Karte sollte kostenlos sein und es sollte genügend Geldautomaten geben, die man kostenlos nutzen kann. Hebt man sein Geld nämlich bei einer fremden Bank ab, werden mindestens drei bis fünf Euro fällig. Lange waren die Sparkassen am besten mit Geldmaschinen bestückt. 21.000 Automaten stehen in Deutschland zur Verfügung. Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Hypo-Vereinsbank oder Postbank bieten in ihrem Zusammenschluss zur Cashgroup nur 7000. Inzwischen haben aber die Onlinebanken wie ING Diba und die DKB nachgezogen: Sie bieten nicht nur Gratiskonten, sondern geben an ihre Kunden auch kostenfreie Visakarten aus, mit denen diese dann kostenlos 50.000 Automaten in Deutschland nutzen können.

Dennoch ist ein Girokonto bei einer Onlinebank nicht für jeden das richtige. Wer nicht computerfest ist, sollte lieber zu einer Filialbank gehen. Denn auch wenn Verbraucherschützer den Direktbanken überwiegend eine gute telefonische Erreichbarkeit bescheinigen, landet man dort nicht bei einem persönlichen Berater, sondern in einem Callcenter. Wer Wert auf eine persönliche Betreuung, Kontinuität und individuelle Absprachen legt, ist hier falsch.

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