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Wirtschaft: Mehr Tempo bei Euro-Reform Sieben Verbände fordern rasche Bankenunion

Berlin - Sieben Wirtschaftsverbände aus sechs Euro-Ländern sorgen sich um die Zukunft der Gemeinschaftswährung. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie die Politik auf, mehr für die Stabilität des Euro zu tun und „die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion schneller zu vollenden“.

Berlin - Sieben Wirtschaftsverbände aus sechs Euro-Ländern sorgen sich um die Zukunft der Gemeinschaftswährung. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie die Politik auf, mehr für die Stabilität des Euro zu tun und „die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion schneller zu vollenden“. Dazu gehöre, dringend eine Bankenunion unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) einzurichten – auch um die Finanzierung von Familienfirmen zu sichern.

„Den Euro jetzt stärken“ fordern die Lobbyisten in ihrem Aufruf. Aus Deutschland sind der Industrieverband BDI und die Arbeitgebervereinigung BDA mit von der Partie, zudem befreundete Organisationen aus Frankreich, Italien, Österreich, Spanien und den Niederlanden. Wenige Tage vor der Bundestagswahl hoffen sie offenbar darauf, dass die nächste Bundesregierung Reformen in Europa vorantreibt. BDA-Chef Dieter Hundt warnte vor Reformmüdigkeit.

Zum einen soll Europa nach den Vorstellungen der Wirtschaft wettbewerbsfähiger werden und seine Staatsschulden rascher abbauen. Zum anderen verlangen sie, die Bankenunion rasch zu vollenden. „Für ein starkes Europa brauchen wir starke Banken und eine starke Industrie“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. In der gemeinsamen Resolution verlangen die Verbände, dass bis zum Jahresende die Regeln für eine Schließung maroder Banken verabschiedet sein sollen.

EZB-Präsident Mario Draghi machte am Montag in Berlin einen „Mangel an Transparenz“ bei den Bank-Bilanzen aus. Es müsse einen „starken einheitlichen Abwicklungsmechanismus“ geben, so dass Banken geschlossen werden könnten, ohne dass es zu Turbulenzen im Finanzsystem komme. Der BDI und der Bankenverband mahnten rasche und klare Regeln an. „Das Abwicklungsregime muss glaubwürdig sein“, sagte BDI-Chef Grillo. Auch Jürgen Fitschen, Ko-Chef der Deutschen Bank, forderte klare Leitplanken. „Wenn wir das nicht richtig hinbekommen, schaffen wir unnötigerweise neue Unruhe“, sagte Fitschen, der auch Chef des Bankenverbandes ist. Carsten Brönstrup

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