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Mein ERSTES Geld (11): Drei Extravaganzen

Meinen ersten festen Job nach dem Studium hatte ich von 1971 bis 1973, es war eine Assistentenstelle an der Universität Bonn im Institut für Industrie- und Verkehrspolitik. Dort habe ich promoviert und bekam den üblichen BAT-IIa-Verdienst – und wollte mir davon nun natürlich auch etwas leisten.

Meinen ersten festen Job nach dem Studium hatte ich von 1971 bis 1973, es war eine Assistentenstelle an der Universität Bonn im Institut für Industrie- und Verkehrspolitik. Dort habe ich promoviert und bekam den üblichen BAT-IIa-Verdienst – und wollte mir davon nun natürlich auch etwas leisten. Ich nahm also einen Ratenkredit auf und kaufte mir einen bordeauxroten Mini – gebraucht, drei Jahre alt, 50 000 Kilometer gelaufen, für 2500 Mark. Meine zweite Investition war eine Konica Autoreflex T – die damals fortschrittlichste Spiegelreflexkamera, mitsamt dem lichtstarken kurzen Teleobjektiv 1:1,8/85mm. Das waren dann noch einmal 850 Mark. Und als dritte Tat habe ich einen Bausparvertrag abgeschlossen. Diese drei Extravaganzen führten leider dazu, dass ich trotz des schönen neuen Verdienstes mein Konto erst einmal ein Jahr lang in den Miesen hatte. Eines habe ich dabei für alle Zeit gelernt: In die roten Zahlen hineinzukommen, ist einfach und geht schnell. Wieder herauszukommen, dauert deutlich länger und ist vergleichsweise mühsam.

Aufgezeichnet von Stefan Kaiser

Thilo Sarrazin (63)

ist seit Anfang 2002 Finanzsenator in Berlin. Der als „Sparsenator“ bekannte SPD- Politiker und promovierte Volkswirt arbeitete zuvor zwei Jahre bei der Deutschen Bahn.

Thilo Sarrazin[Finanzsenator]

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