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Mein ERSTES Geld (128): Knoten knüpfen im Akkord

Als Jugendliche habe ich verschiedene Jobs angenommen, um mein Studium zu finanzieren. Einer davon war ein Ferienjob in einer Chemiefaserfabrik am Untermain.

Als Jugendliche habe ich verschiedene Jobs angenommen, um mein Studium zu finanzieren. Einer davon war ein Ferienjob in einer Chemiefaserfabrik am Untermain. Meine Aufgabe war es, Fäden zusammenzuknoten. Über mehrere kleine Spulen liefen die Fäden auf eine große zu. War der Faden einer Spule zu Ende, musste ich diesen schnell mit dem Faden einer neuen Spule verknoten – denn die Maschinen durften nicht stoppen. Diese spezielle Knotentechnik erforderte viel Geschick. Das war wahre Akkordarbeit und ziemlich monoton. Am Ende des Tages wusste ich dafür immer, was ich getan hatte. Ich habe in dieser Fabrik vier bis sechs Wochen gearbeitet – gegen Ende hat mein Rücken ganz schön wehgetan. Dafür war die Arbeit sehr gut bezahlt. Ich bekam 17 oder 18 Mark für die Stunde. Das war Ende der 80er Jahre, während meiner Abiturzeit, viel Geld. Einen Teil des Geldes habe ich dann für eine Reise nach Irland ausgegeben, einen anderen Teil habe ich fürs Studium gespart. So hat sich das Ganze auf jeden Fall gelohnt. Und bis heute versuche ich in meinen Sendungen, nicht den Faden zu verlieren.

Aufgezeichnet von Patrick Weber.

Anja Kohl stammt

aus Unterfranken

und hat Germanistik studiert. Sie ist beim Hessischen Rundfunk angestellt und moderiert die Sendung „Börse im Ersten“.

Am Dienstag feiert sie ihren 40. Geburtstag.

Anja Kohl[Börsenexpertin der ARD]

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