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Mein ERSTES Geld (155): Schuften für Fußballbilder

Ich war höchstens zehn Jahre alt, als ich feststellen musste, dass meine Heimatstadt Wuppertal viel zu viele Berge hat. Ich habe zu Fuß Werbeprospekte ausgetragen.

Ich war höchstens zehn Jahre alt, als ich feststellen musste, dass meine Heimatstadt Wuppertal viel zu viele Berge hat. Ich habe zu Fuß Werbeprospekte ausgetragen. Ich musste rauf und runter, durch jeden Vorgarten hindurch zu den Briefkästen. Für einen Riesenstapel – vielleicht waren es 1000 Stück – gab es pauschal zehn Mark, glaube ich. Das Geld habe ich mir redlich verdient, denn ich habe nur ganz, ganz selten mal zwei Prospekte in einen Briefkasten gelegt, und dann auch nur aus Versehen. Von dem Verdienst habe ich mir damals Klebebildchen für mein Panini-Fußballbildersammelalbum gekauft: Das musste sein, wegen unseres Wuppertaler SV. Die Leidenschaft begann, als der Verein 1972 dank des Torjägers Günter Pröpper, genannt Meister Pröpper, in die Bundesliga aufgestiegen war und ich mein erstes Album von meinem Großvater geschenkt bekam. Heute kaum zu glauben. Unsere Unterstützung – immer zu zweit auf einem Sitzplatz im Zoo Stadion – half aber: In der Saison 72/73 erreichte Wuppertal den vierten Platz, spielte um den UEFA-Cup. Dann ging es schnell bergab mit dem Verein, mit mir aber bergauf: Ich bekam einen besseren Job, ich gab Mitschülern Nachhilfe in Mathe und Deutsch.

Aufgezeichnet von Kevin P. Hoffmann

Frank May (44) studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Energie- und Wärmetechnik in Aachen und promovierte an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2010 leitet er die Wärmesparte von Vattenfall Europe.

Frank May Chef der Vattenfall Europe Wärme AG

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