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Mein ERSTES Geld (47): Sparen für Karl Marx

Otto Bernhardt, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Bundestag, berichtet über sein erstes Geld.

Mein erstes Geld habe ich als 21-jähriger Lehrling bei der Dresdner Bank in Rendsburg verdient, meiner Heimatstadt, wo ich heute meinen Wahlkreis habe. Schon 1962 zahlten die Banken vergleichsweise gut. Ich bekam als Auszubildender einige hundert D-Mark im Monat. Davon habe ich mir zum Beispiel eine modische Jacke gekauft. Ich war der Jüngste von drei Kindern und wir kamen aus einfachen Verhältnissen. Eine eigene Jacke war etwas Besonderes. In den zwei Jahren Banklehre habe ich aber vor allem Bücher gekauft, die ich mir vorher nicht leisten konnte. „Das Kapital“ von Karl Marx zum Beispiel. Das gab es nicht als preiswertes Taschenbuch. Es wurde Anfang der 60er Jahre aber so viel darüber gesprochen, dass ich neugierig war. Ich habe viel im „Kapital“ gearbeitet und versucht, die Marxschen Formeln für den „Mehrwert“ nachzurechnen. Es war die Zeit, als wir fürchteten, der Sozialismus könne uns übertrumpfen. Aus dem Osten wurden ja laufend hohe Zuwachsraten gemeldet. Alles Falschmeldungen, wie sich später herausstellte.

Aufgezeichnet von Henrik Mortsiefer.

Otto Bernhardt ist seit 2005 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Finanzen und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Der 66-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Otto Bernhardt CDU-Politiker

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