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Mein erstes Geld: Buddeln für den Weltmeister

Andreas Prohl (50) ist seit 2002 Vorstand des Berliner Gasversorgers Gasag. Dort ist der studierte Wirtschaftsingenieur aus Haltern in Westfalen zuständig für die Bereiche Vertrieb und Technik. Als Jugendlicher hob er Gräben aus.

Mit 15 Jahren habe ich in den Sommerferien 1974 für die damalige Bundespost Gräben ausgehoben, damit die dort Telefonleitungen in die Häuser verlegen konnte. Das war im platten Münsterland, in Haltern am See. In der Gegend waren viele kleinere Orte noch gar nicht erschlossen. An den Stundenlohn kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber an das, was ich davon gekauft habe: einen Fernseher von Grundig oder Telefunken, schwarz-weiß natürlich, für ungefähr 300 Mark. Das Gerät war verkleidet mit Nussbaum-Furnier und kleiner als jeder Computerbildschirm heute. Es hatte einen verchromten Tragegriff und zwei Antennen. Man musste die in einem ganz speziellen Winkel ausrichten, um ein Bild zu bekommen. Damit konnte ich die Fußball-WM verfolgen. Das Gerät alleine wäre die Plackerei vielleicht nicht wert gewesen, aber wegen des Programms hat es sich gelohnt: Am Ende wurde Deutschland Weltmeister.

Aufgezeichnet von Kevin Hoffmann.

Andreas Prohl

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