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Nokia

© dpa

Menschenkette: Demonstranten umstellen Nokia-Werk

Rund 6500 Menschen haben in Bochum gegen die geplante Schließung der Handy-Fabrik des Nokia-Konzerns protestiert. Sie wollen Druck machen, denn in den kommenden Tagen stehen entscheidende Gespräche an.

Die Demonstranten bildeten am Sonntag eine Menschenkette um das Werk in Bochum und entzündeten symbolisch Fackeln. "Wir hoffen, denen in Helsinki geht ein Licht an", sagte die Bochumer IG Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm.

Neben Beschäftigten und Arbeitnehmervertretern beteiligten sich auch Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) an der Menschenkette. "Heute muss noch einmal Druck gemacht werden, damit am Dienstag ein Ruck durch die Gespräche in Finnland geht", sagte Guntram Schneider, NRW-Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Das Treffen von IG Metall- und Betriebsratsvertretern mit der Nokia-Geschäftsleitung in Finnland wird mit Spannung erwartet.

Mehr als 2000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Der Nokia-Betriebsrat will unter anderem mit 14 Millionen Euro Investitionen in neue Produktlinien die Arbeitskosten in Bochum senken. Die Bochumer Arbeitnehmervertreter hoffen, der Nokia-Führung ihre Vorschläge für einen Erhalt des Bochumer Werks erläutern zu können. In Bochum stehen mehr als 2000 Arbeitsplätze auf der Kippe.

Nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" soll nach dem Treffen am Dienstag ein weiteres Treffen folgen: Am Donnerstag treffen Nokia-Manager aus Finnland in Düsseldorf ein, um eine zweite Gesprächsrunde mit dem NRW-Wirtschaftsministerium zu starten.

Nokia weiht neues Werk in Rumänien ein

Am Montag wird das neue Werk des finnischen Handyherstellers in Jucu bei Cluj (Klausenburg) in Rumänien eröffnet, wohin nach der Schließung von Bochum Mitte des Jahres ein Großsteil der Produktion verlagert werden soll. Zunächst werden dort nach Angaben von Nokia 200 Beschäftigte die Arbeit beginnen. (smz/dpa)

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