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Wirtschaft: Meoclinic bleibt in der Familie Geschäftsführer gefeuert

Besitzersohn übernimmt

Berlin - Die private Meoclinic an der Friedrichstraße in Berlin-Mitte hat überraschend ihren bisherigen Geschäftsführer Heinz R. Zurbrügg gefeuert. Am vergangenen Montag übernahm Nikolaus Jagdfeld die alleinige Geschäftsführung des Luxuskrankenhauses im Quartier 206, das nur Privatpatienten und Selbstzahler behandelt. Zuvor hatte er drei Wochen lang die Klinik mit Zubrügg in einer Doppelspitze geleitet. Klinik und Immobilie gehören der Familie Jagdfeld. Der 28-jährige Betriebswirt ist der Sohn des Immobilienunternehmers Anno August Jagdfeld – einem der Geschäftsführer der Fundus-Gruppe, zu der auch das G-8-Gipfelhotel Heiligendamm gehört – und von dessen Ehefrau Anna Maria Jagdfeld, der Gesellschafterin der Meoclinic.

Zu den Hintergründen der fristlosen Kündigung von Zurbrügg sagte Nikolaus Jagdfeld nur, es habe „Differenzen mit der Gesellschafterin“ gegeben. Spekulationen, dass das Klinikpersonal den Führungsstil des 49-jährigen Herzchirurgen als unerträglich kritisiert hätte, wollte er nicht bestätigen. Er habe aber den Eindruck gewonnen, dass die Belegschaft über den Wechsel eher froh sei. Der Fortbestand der Klinik sei nicht gefährdet, sagte Jagdfeld. Vor wenigen Jahren sei sie in die Insolvenz geraten, schreibe jetzt aber schwarze Zahlen und sei wirtschaftlich gesund. Die 60 Ärzte behandeln nach früheren Angaben rund 3000 Patienten pro Jahr.

Den Erfolg reklamiert der frühere Geschäftsführer nun für sich. „Ich habe 2003 die Klinik übernommen, als sie sich in einem sehr schwierigen Zustand befand“, sagte Zurbrügg dem Tagesspiegel. Nun sei die Meoclinic ökonomisch gefestigt. „Die Ärzte leisten eine hochwertige medizinische Versorgung.“ Zu den Hintergründen der Trennung lehnte Zurbrügg jeden Kommentar ab. Ingo Bach

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