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Wirtschaft: Mercedes stellt C-Klasse vor - Porsche weitet Standfläche aus

Der Genfer Autosalon geriet in diesem Jahr unfreiwillig zu einer Reklamebühne für die bis dahin als Regionalschau angelegte Automobil International (AMI) in Leipzig: DaimlerChrysler hatte die erwartete Weltpremiere der C-Klasse kurzerhand auf die Enthüllung eines kleinen Pappmodells reduziert und die enttäuschte Fachpresse auf die Schau Anfang April in Leipzig verwiesen. Das freute die Macher in der westsächsischen Messe-Stadt.

Der Genfer Autosalon geriet in diesem Jahr unfreiwillig zu einer Reklamebühne für die bis dahin als Regionalschau angelegte Automobil International (AMI) in Leipzig: DaimlerChrysler hatte die erwartete Weltpremiere der C-Klasse kurzerhand auf die Enthüllung eines kleinen Pappmodells reduziert und die enttäuschte Fachpresse auf die Schau Anfang April in Leipzig verwiesen. Das freute die Macher in der westsächsischen Messe-Stadt. Denn trotz einiger kleiner Achtungserfolge war es ihnen auch mit dem großzügigen Neubau des Ausstellungsgeländes seit 1990 nicht gelungen, einen Platz in der deutschen Messebundesliga zu ergattern. "Endlich mal richtig gute Schlagzeile in den Medien, und das gleich noch weltweit", freut sich Werner M. Dornscheidt, seit September 1999 neuer Messechef. "Es kamen mehrere Dinge zusammen", sagt er und nannte auch den Bau des neuen Porsche-Werkes.

Porsche-Vorstand Wendelin Wiedeking hatte denn auch Leipzig für sein Unternehmen zur A-Messe erklärt und die Standfläche verdoppelt. "Leipzig steht damit für uns in einer Reihe mit Frankfurt, Genf und Detroit", so Produktionsvorstand Michael Macht. Wenn im Jahr 2002 der neue Geländewagen zwei Kilometer entfernt von den Bändern rollt, gilt seine Weltpremiere auf dieser Schau fast schon als gesetzt. Auch mit dem Mercedes-Niederlassungsleiter gebe es einen ausgezeichneten Draht, so dass die Stuttgarter der inzwischen zur deutschen Nummer zwei nach der IAA in Frankfurt (Main) avancierten Automesse AMI den Zuschlag für die Modellpremiere gaben.

Vor neun Jahren, als die heutige AMI erdacht wurde, entsandten die Hersteller nur ein paar örtliche Händler mit deren Vorführwagen. Damals hieß es hinter den Kulissen, dass man auf Dauer für solche regionale Verkaufsveranstaltungen kein Geld mehr geben werde. Schließlich habe man ja mit Frankfurt und Berlin etablierte Messen. Heute werden knapp 300 000 Besucher erwartet, die 42 Pkw-Marken, leichte Lkw, Zubehör und auch Werkstattausrüstung in den fünf ausgebuchten Messehallen vorfinden. Obwohl erstmals die Sparte schwere Lkw ausgegliedert wurde, sind die 110 000 Quadratmeter belegt.

Während bei anderen Messen die einflussreichen Industrieverbände meist abseits standen, hat bei der AMI vom ersten Tag der Verband der Kraftfahrzeugimporteure VDIK geholfen und hier wohl auch bewusst in Konkurrenz zum deutschen Herstellerverband eine Messe mit etabliert. Jetzt stehen dutzendweise blank gewienerte Deutschlandpremieren in Leipzig, auch Designstudien und die Formel-1-Silberpfeile oder der konkurrierende BMW-Bolide.

Freilich geraten die Präsentationen der Hersteller in Leipzig noch immer ein wenig mager: BMW hatte als Pressematerial nur die Mappe vom Genfer Autosalon, es fehlten Zahlen und selbst die C-Klasse von Mercedes wurde von vier Schulkindern unter dem Tuch hervorgeholt. Irgendwie machen die alles ein wenig östlich, raunte ein Fachjournalist. Schließlich läge ja der Marktanteil bei den Nobelmarken im Osten noch immer unter Durchschnitt, da werde offenbar mit den Werbemitteln entsprechend gespart.

ms

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