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Wirtschaft: Merrill Lynch entschuldigt sich

Der Chef der größten amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch, David H. Komansky, hat sich öffentlich bei den Kunden, Aktionären und Mitarbeitern für firmeninterne E-Mails entschuldigt, die unlängst bekannt wurden.

Der Chef der größten amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch, David H. Komansky, hat sich öffentlich bei den Kunden, Aktionären und Mitarbeitern für firmeninterne E-Mails entschuldigt, die unlängst bekannt wurden. Darin waren Aktien schlecht bewertet worden, während es gleichzeitig Kaufempfehlungen für die Wertpapiere an die Investoren gab. Das Unternehmen habe sich nicht an seine traditionell hohen Standards gehalten, erklärte Komansky. Er nannte die E-Mails "qualvoll und enttäuschend".

Komansky sicherte den Aktionären zu, dass Merrill Lynch sich dem Problem stellen werde. Man werde klare und bedeutsame Aktionen durchführen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Merrill Lynch befinde sich in Verhandlungen mit dem Justizminister des Bundesstaates New York. Vergangene Woche habe man eine Vereinbarung erzielt, weitergehende Offenlegungen in den Forschungsberichten zu machen. Diese gehen nach Angaben der größten amerikanischen Brokerfirma weit über den gegenwärtigen Branchenstandard hinaus.

Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC, der Verband der Wertpapierhändler und die New Yorker Börse seien damit befasst, neue Forschungsregeln festzulegen, die für die Gesamtbranche gelten sollen. Merrill Lynch kooperiere dabei.

Bereits am Donnerstag hatte die SEC eine formelle Untersuchung der Vorgänge um geschönte Empfehlungen von Analysten eingeleitet. Die SEC kann dadurch Banken und Unternehmen zwingen, Informationen über ihre Analysten herauszugeben. Vor allem der Interessenkonflikt zwischen den Investment- und Forschungsabteilungen der Geschäftsbanken, die theoretisch unabhängig voneinander arbeiten müssen, soll unter die Lupe genommen werden.

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