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Wirtschaft: Metallbranche steuert auf unbefristeten Streik zu

Bayern beantragt das Scheitern der Verhandlungen / Gespräche in mehreren Bezirken abgebrochen

Düsseldorf/München - Die Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,4 Millionen Beschäftigten steuert auf einen Streik zu. Die Tarifkommission in Bayern beantragte am Mittwoch beim Bundesvorstand das Scheitern der Verhandlungen und die Urabstimmung über einen Streik. Die IG Metall-Bezirke Nordrhein-Westfalen und Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (Mittelgruppe) wollen am Donnerstag folgen. Gespräche in Baden-Württemberg wurden am Mittwoch – wie in Bayern, der Mittelgruppe und Niedersachsen – ohne Ergebnis abgebrochen. Sie sollen allerdings am kommenden Montag fortgesetzt werden.

Die Gewerkschaft in Bayern ließ eine Hintertür offen: Vor einer Entscheidung des Vorstands soll abgewartet werden, ob es in Nordrhein-Westfalen noch einen Durchbruch gibt. Am Dienstag waren die Tarifparteien in NRW widererwarten ohne Annäherung auseinander gegangen. Die IG Metall hat für ein Tarifergebnis ein Ultimatum bis Montag 24 Uhr gesetzt.

Südwestmetall-Chef Otmar Zwiebelhofer sagte nach dem rund dreistündigen Treffen in Böblingen: „Ich habe kein Angebot abgegeben und damit auch nichts nachgebessert.“ Es gebe immer noch deutliche Differenzen in der Entgeltfrage. Der Verhandlungsführer der IG Metall, Jörg Hofmann, forderte einen Abschluss mit „einer deutlichen Drei vor dem Komma“. Wenn bis zum 24. April keine Lösung da sei, „wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Urabstimmung zu beantragen“, sagte Hofmann.

Der Forderung der IG Metall nach fünf Prozent mehr Geld steht bisher das Angebot von jeweils 1,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt pro Jahr bei 24 Monaten Laufzeit sowie monatliche Einmalzahlungen von 0,6 und 0,4 Prozent gegenüber.„Die Sanduhr läuft am Montag ab“, sagte der Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild. Dann tage der Gewerkschaftsvorstand auf seiner Frühjahrsklausur in Fulda.

Überraschend stellte die IG Metall in NRW am Mittwoch die geplante siebte Tarifrunde am Freitag wieder in Frage. Die Tarifkommission werde am Donnerstag über das Scheitern der Verhandlungen beraten, teilte ein Gewerkschaftssprecher mit. Nur wenn positive Signale der Arbeitgeber kämen, könnte es einen weiteren Verhandlungstermin geben, hieß es. dpa

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