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Metalltarifverhandlungen: Einigung in Sicht

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie stehen IG Metall und Arbeitgeber kurz vor einer Einigung. Beide Seiten haben nach mehr als 19-stündigen Verhandlungen eine gemeinsame Pressekonferenz für 13:30 Uhr angekündigt.

Sindelfingen - Einzelheiten wurden zwar nicht bekannt. Ein IG-Metall-Sprecher sagte aber: "Sie sehen uns nicht ganz traurig." Die Gespräche verliefen bisher trotz der ungewöhnlich schwierigen Tarifverhandlungen für die 3,4 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie weiter konstruktiv, erklärten die Sprecher beider Tarifparteien zuvor. Seit Donnerstagnachmittag verhandeln Gewerkschaft und Arbeitgeber über eine Lösung des Tarifkonflikts. Sollte es keine Einigung geben, droht ein großer Streik in einer der wichtigsten deutschen Industriebranche.

Arbeitgeber wollen Angebot nachbessern

Die IG Metall fordert in dem Tarifstreit 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber bieten bislang 2,5 Prozent mehr Entgelt und einen Konjunkturbonus von 0,5 Prozent für zwölf Monate. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte ein verbessertes Angebot angekündigt, über dessen Einzelheiten aber bis zum Freitagmorgen nichts zu erfahren war. Zu den Verhandlungen in der Stadthalle von Sindelfingen waren auch IG Metall-Chef Jürgen Peters und Vize Berthold Huber sowie Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser angereist.

Nachdem in der Nacht in Baden-Württemberg noch kein Durchbruch erzielt wurde, setzt die IG Metall die Warnstreiks in der Branche fort. Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen am Freitag zu verstärkten Protesten aufgerufen.

Auch im mittelfränkischen Ansbach legten am frühen Freitagmorgen rund 500 Mitarbeiter bei Bosch die Arbeit nieder. In Thüringen folgten 150 Beschäftigte des Kaeser-Kompressorenwerkes in Gera sowie 100 Mitarbeiter des Siemens-Röntgenwerks in Rudolstadt den Protestaufrufen. In Nordhessen waren mehrere kleine und mittelständische Betriebe betroffen. Insgesamt hat die IG Metall für Freitag bundesweit wieder zehntausende Metallbeschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen.

Verhandlungen in Niedersachsen vertagt

Die für heute angesetzten Verhandlungen im Metall-Tarifkonflikt in Niedersachsen sind auf nächsten Dienstag verschoben worden, so ein Sprecher der IG Metall. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Dietrich Kröncke, bestätigte die Verschiebung. Ursprünglich wollten beide Seiten am Mittag zusammenkommen. (tso/dpa)

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