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Wirtschaft: Metro AG: Handelskonzern schafft bis Jahresende 4500 neue Jobs

Der viertgrößte Handelskonzern der Welt hat sich von der schlechten Konjunktur abgekoppelt und im ersten Halbjahr zugelegt. Die Metro AG, zu der Marken wie Saturn/Media Markt, Kaufhof, Real und Extra gehören, erhöhte den Umsatz um 5,8 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro und das Vorsteuerergebnis (Ebit) um knapp elf Prozent auf 206,4 Millionen Euro.

Der viertgrößte Handelskonzern der Welt hat sich von der schlechten Konjunktur abgekoppelt und im ersten Halbjahr zugelegt. Die Metro AG, zu der Marken wie Saturn/Media Markt, Kaufhof, Real und Extra gehören, erhöhte den Umsatz um 5,8 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro und das Vorsteuerergebnis (Ebit) um knapp elf Prozent auf 206,4 Millionen Euro. Damit übertraf Metro die Erwartungen von Analysten leicht. Konzernchef Hans-Joachim Körber bekräftigte, in 2001 den Umsatz um mindestens sieben Prozent auf über 50 Milliarden Euro und das Ergebnis pro Aktie um mindestens zehn Prozent steigern zu wollen. An der Börse legte die Aktie zu.

Während das Ifo-Institut für die deutsche Einzelhandelsbranche nur ein Umsatzplus von 1,5 Prozent und Stellenabbau erwarten, will Metro in diesem Jahr unter dem Strich 4500 neue Arbeitsplätze schaffen, 3000 davon bei dem europäischen Elektronikhandel-Marktführer Media Markt/Saturn. Bei der Problem-Tochter Praktiker fallen aber den Angaben zufolge rund 120 Stellen in der Zentrale fort.

Eine Woche nach dem Wegfall des Rabatt-Gesetzes rechnet Körber nicht mit größeren Preisnachlässen. "Deutschland wird sich nicht in einen Basar verwandeln", sagte Körber. "Wenn wir überall drei Prozent gäben, wären wir pleite." Gerade in der Grundversorgung seien dafür die Margen zu gering. Hingegen erwartet Körber einen Schub an Kreativität und Vorteile von der Kundenkarte Payback, die mit rund zehn Millionen Stück nach seinen Angaben Marktführer in Deutschland ist. Dass der Konzern mit seinen 185 000 Mitarbeitern trotz der schwachen Konjunktur seine Erlöse steigern konnte, führt Körber auf die konsequente internationale Expansion zurück. Im ersten Halbjahr hat Metro den Auslandsanteil von 41 auf rund 43 Prozent erhöht. Das gilt insbesondere für das umsatzstärkste Geschäftsfeld, den Großhandelsbereich Cash & Carry mit den Marken Metro und Makro. Nachdem im ersten Halbjahr vier Standorte in China eröffnet wurden, sind für das zweite Halbjahr neue Märkte in Russland und Kroatien vorgesehen. Und im kommenden Jahr stehen Indien "und sehr wahrscheinlich" Japan auf dem Programm, kündigte Körber an.

Umsatzmotor sind nach wie vor der Großhandelsbereich Cash & Carry, und - mit einigem Abstand - die Elektronikfachmärkte Saturn/Media Markt, der Marktführer in Europa. Das Sorgenkind, der Baumarkt Praktiker, schrieb bei leichtem Umsatzrückgang wieder schwarze Zahlen. Die Restrukturierungen zeigten den ersten Erfolg, sagte Körber. Gerüchte über den Verkauf der Baufachmarktkette erteilte Körber eine Absage: "Es werden keine Gespräche geführt."

Analysten werteten die Metro-Zahlen positiv, warnten aber davor, sie überzubewerten. "Sie sind besser, als wir erwartet haben", sagte Nikolai Baltruschat, Analyst für Einzelhandelswerte bei der Deutschen Bank, dem Tagesspiegel. "Allerdings ist die Aussagekraft eingeschränkt, da nur 18 Prozent des Ebit-Ergebnisses des Gesamtjahres im ersten Halbjahr erwirtschaftet werden." Thilo Kleibauer, Analyst bei M.M. Warburg, bestätigt das: "Maßgeblich für den Gewinn ist das vierte Quartal."

kwi

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